Netzwerk unterstützt bei der Begleitung Sterbender Aus der Seniorenredaktion
Letzte-Hilfe-Kurse geben Angehörigen und Freunden das nötige Rüstzeug
Erfurt. „Am Ende wissen, wie es geht“: Unter diesem Motto gab es am Anfang des Jahres einen kleinen Artikel in der TA, wo das Katholische Krankenhaus (KKH) diesen Kurs anbietet.
Neugierig geworden, machte ich mich kundig und meldete mich zu einem der Kurse an. Durch Corona gab es eine Verschiebung in den Oktober. Aber er fand statt.
Um es vorweg zu nehmen, ich habe es keinen Moment bereut. Jeder der Anwesenden, die sich im Hörsaal der Schule für Gesundheitsund Krankenpflege am KKH einfanden, hatte seinen persönlichen Grund, um an diesem Kurs teilzunehmen. Und diese waren vielfältig, wie sich in der Vorstellungsrunde zeigte.
Unter Leitung von Herrn Oberarzt Mönchgesang und seinen Mitarbeitern der Palliativstation des KKH wurden in einer angenehmen Atmosphäre, in vier Modulen, Hintergrund und Bedarf für „Die Letzte Hilfe“anschaulich erklärt. Auch einen praktischen Teil gab es.
Es sind Kleinigkeiten, kleine Tricks, nicht allein schwerkranken Menschen Besserung des Allgemeinbefindens zu verschaffen. „Da“sein, Bleiben, Aushalten und Zuhören bringen Einblicke, die nicht nur in Ausnahmesituationen anwendbar sind. Durch den demografischen Wandel, ist es der
Wunsch vieler, zu Hause sterben zu können. Anderen in der Not und im Sterben beizustehen, ist eine Aufgabe, bei der sich sicher viele überfordert sehen. Dass es ein umfangreiches Netzwerk gibt, wussten die wenigsten. Auch ich zähle mich dazu…
Palliativ-Versorgung bei Krankenkasse beantragen
Die AAPV (Allgemeine Palliative Versorgung) und die SAPV (Spezialisierte ambulante Palliativ Versorgung) sind Netzwerke, in denen sich 2013 erfahrene Palliativmediziner, Fachärzte, Seelsorger, Psychologen, Kliniken und Apotheken zusammengeschlossen haben. Jeder Fall ist anders, erfordert einen individuellen Notfallplan und die Koordination der Palliativversorgung. Für den gesetzlich Versicherten gibt es einen rechtlichen Anspruch, mit einem kostenlosen Angebot. Das heißt, dass 95 Prozent der Kosten von der Kranken- und Pflegeversicherung übernommen werden, die restlichen fünf Prozent werden durch Spenden finanziert. Die Anträge müssen bei der Krankenkasse durch den Haus- oder Facharzt, können aber auch durch Angehörige gestellt werden.
Der körperliche Verfall eines Menschen durch die Krankheit bringt die Familie zunehmend an ihre Grenzen. Der Rollenverlust, der persönliche Rückzug aus seinem Freundes- und Arbeitsumfeld, verschärfen in nicht wenigen Familien noch die Situation. Mögliche finanzielle Nöte tun ihr übriges. Auch die verschiedenen religiösen Rituale spielen bei der Betreuung eine wesentliche Rolle.
Es war sicher nicht nur für mich eine Bereicherung zu erfahren, dass der Arbeiter-Samariter-Bund einen „Wünschewagen“vorhält. Auch der Malteser Hilfsdienst bietet die Erfüllung letzter Wünsche an. Diese vielen Hinweise für sich zu nutzen, liegt an jedem selbst. Aber eins weiß ich, diese weiterzugeben sind wichtig.
Den nächste Termin für den Letzte-Hilfe-Kurs kann man erfragen, nicht nur in Netzwerken. Es lohnt sich auf jeden Fall…