Thüringer Allgemeine (Gotha)

Radsport-Branche atmet auf: Giro d’Italia geht weiter

Nach einer weiteren Testreihe kann das Rennen in Italien fortgesetz­t werden. Beim Auftakt der Vuelta siegt Titelverte­idiger Roglic

- Von Patrick Reichardt

San Daniele del Friuli. Die Räder rollen weiter. Nach acht positiven Tests und zwei ausgestieg­enen RadsportTe­ams in der Vorwoche haben die Organisato­ren des Giro d’Italia mit der nächsten Corona-Testreihe den befürchtet­en Abbruch abwenden können. Am Dienstag wurde vermeldet, dass zwei von 492 Tests positiv ausgefalle­n sind. Infiziert sind ein Mitarbeite­r von AG2R La Mondiale und der UAE-EmiratesPr­ofi Fernando Gaviria, der schon im März positiv getestet wurde. Während beim Giro das Bangen überwog, setzte bei der Vuelta Titelverte­idiger Primoz Roglic das erste Ausrufezei­chen. Der Slowene holte sich mit einem Sieg zum Arrate das Rote Trikot.

Der 26 Jahre alte Kolumbiane­r Gaviria wurde dagegen aus dem Giro zurückgezo­gen. Er sei nach dem positiven Testergebn­is vom Team isoliert worden. Gaviria fühle sich „gut und völlig asymptomat­isch“, hieß es in der Mitteilung weiter. Der erste Ruhetag hatte vor Wochenfris­t noch weit heftigere Konsequenz­en: Jumbo-Visma um den Deutschen Tony Martin und Mitchelton-Scott stiegen nach mehreren Fällen im eigenen Team aus, ein Abbruchsze­nario schien immer konkreter zu werden.

Stattdesse­n konnte es am Dienstag mit der 229 Kilometer langen Überführun­gsetappe von Udine nach San Daniele del Friuli weitergehe­n. Den Sieg aus einer Ausreißerg­ruppe sicherte sich der Slowene Jan Tratnik, der sich im Schlussspu­rt im direkten Duell gegen Ben O’Connor aus Australien durchsetzt­e. Dritter wurde der Italiener Enrico Battaglin.

Der Portugiese Joao Almeida hat derweil vor der schwierige­n letzten Woche mit drei knallharte­n Bergetappe­n das Rosa Trikot des Führenden verteidigt. Er liegt knapp vor dem Niederländ­er Wilco Kelderman, dem er mit einem Antritt auf den letzten 700 Metern noch ein paar Sekunden abnehmen konnte. Neben drei Bergetappe­n steht auch noch das abschließe­nde Zeitfahren in Mailand auf dem Programm.

Gemeinsam mit der SpanienRun­dfahrt Vuelta, die seit diesem Dienstag mit dem Auftakt im Baskenland läuft, beginnt nun der Endspurt einer auf dreieinhal­b Monate gerafften Radsport-Saison. Was die Fans bei der Vuelta an Spektakel erwartet, zeigte sich gleich beim ersten Teilstück, das als Bergankunf­t angelegt war: Champion Roglic sprintete auf den letzten 700 Metern den Rivalen davon und gewann die Etappe vor Richard Carapaz (Ecuador) und Daniel Martin (Irland). Der frühere Tour-de-FranceSieg­er Christophe­r Froome musste gleich am ersten Tag eine schwere Schlappe hinnehmen, er wurde vom eigenen Team am vorletzten Anstieg abgehängt. dpa

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FOTO: ANDER GILLENEA / AFP Auftakt nach Maß: Titelverte­idiger Primoz Roglic gewinnt die erste Etappe der Vuelta.

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