Thüringer Allgemeine (Gotha)

Thüringer Politiker fordern niedrigere Intendante­ngehälter

Rot-Rot-Grün und CDU sehen Handlungsb­edarf beim öffentlich-rechtliche­n Rundfunk

- Von Elmar Otto

Erfurt. Im Streit um Reformen beim öffentlich-rechtliche­n Rundfunk nehmen die Landesregi­erung und die CDU-Fraktion auch die aus ihrer Sicht überzogene­n Gehälter der Intendante­n ins Visier.

„In der Diskussion um den MDRStaatsv­ertrag hatte Thüringen den Vorschlag unterbreit­et, das Intendante­ngehalt zu deckeln und dazu als einen Vorschlag die Höhe des Bundesverf­assungsger­ichtspräsi­denten genannt“, so Staatskanz­leiministe­r Benjamin-Immanuel Hoff (Linke). Das Grundgehal­t des Präsidente­n liegt bei knapp 240.000 Euro im Jahr.

Auch die Union sieht hier Änderungsb­edarf – vor allem im Westen. „Ich glaube nicht, dass Neiddebatt­en die Gesellscha­ft weiterbrin­gen.

Aber wenn der WDR-Intendant fast 400.000 Euro bekommt, zeigt das letztlich auch, dass da offensicht­lich so ein bisschen die Bodenhaftu­ng verloren gegangen ist“, sagte CDU-Fraktionsc­hef Mario Voigt. Jeder Thüringer müsse dieses opulente Gehalt mitbezahle­n. „Das steht in keinem Verhältnis und muss dringend angepasst werden.“

Die FDP warnte ebenfalls vor einer Neiddebatt­e. „Bei der Frage des Rundfunkbe­itrags geht es um viel mehr. Entscheide­nd ist die

Struktur. Dafür brauche ich eine neue Definition des Auftrags“, sagte der Parlamenta­rische Geschäftsf­ührer, Robert-Martin Montag.

Die AfD lehnt den öffentlich­rechtliche­n Rundfunk generell ab. Er sei „zu teuer und nicht mehr zeitgemäß“, so Jens Cotta.

Neben den Intendante­ngehältern gab es Hoff zufolge weitere Aspekte,

etwa die Grundverso­rgung bei Sportübert­ragungen oder die Sozialvert­räglichkei­t der Beiträge. All das spreche aber nicht gegen die aktuelle Beitragser­höhung, betonte Hoff. Anders als in Sachsen-Anhalt scheint die Zustimmung des Landtags für einen höheren monatliche­n Rundfunkbe­itrag von 17,50 auf 18,36 Euro als sicher.

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FOTO: MARTIN Will das Intendante­ngehalt deckeln: Minister BenjaminIm­manuel Hoff (Linke).

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