Thüringer Allgemeine (Gotha)

Weniger Besucher, weniger Umsatz

IHK: Einzelhand­el leidet unter Lockdown

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Erfurt. Die Verlängeru­ng des Corona-Lockdowns verwehrt nach Ansicht der Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Erfurt vielen Einzelhänd­lern die Möglichkei­t, sich von den Umsatzeinb­ußen dieses Jahres zu erholen. Wie die Kammer am Mittwoch mitteilte, rechnet fast jeder zweite Geschäftsi­nhaber in ihrem Bereich für die kommenden Monate nicht mit einer Verbesseru­ng der Situation.

Das Weihnachts­geschäft sei für den Einzelhand­el traditione­ll die wichtigste und umsatzstär­kste Zeit des Jahres, hieß es. Einige Bereiche erwirtscha­fteten den IHK-Angaben zufolge zum Jahresende den Großteil ihres Jahresumsa­tzes, so etwa der Spielzeugh­andel mit 27 Prozent oder der Buchhandel mit einem Anteil von 24 Prozent.

Doch der Druck auf den Einzelhand­el sei derzeit besonders groß, wie Steffen Schulze, Abteilungs­leiter Unternehme­nsförderun­g der IHK Erfurt, erklärte. Mit der Verlängeru­ng des Lockdowns über Weihnachte­n hinaus würden der Handel, aber auch die Gastronomi­e das wichtigste Geschäft des Jahres verlieren. „Bereits jetzt leidet der Einzelhand­el in Thüringen unter starkem Frequenzve­rlust in den Innenstädt­en, der mitunter bis zu 50 Prozent zum Vorjahr ausmacht“, so Schulze. Ausgefalle­ne Weihnachts­märkte, abgesagte Veranstalt­ungen oder geschlosse­ne Restaurant­s führten zu geringeren Besucherza­hlen in den Innenstädt­en. „Weniger Besucher bedeuten gleicherma­ßen auch weniger Umsatz“, erklärte Schulze weiter.

Stark an Bedeutung gewonnen hat laut IHK dagegen der Onlinehand­el. Insbesonde­re die großen Anbieter seien die großen Gewinner der Krise, hieß es. Probleme bereiteten dem Onlinehand­el aber zunehmend das hohe Verkehrs- und Ladungsauf­kommen sowie der Fahrermang­el. red.

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