Thüringer Allgemeine (Gotha)

Rodler auf dünnem Eis

Beim Weltcup am Wochenende erlebt die umgebaute Oberhofer Bahn ihre Feuertaufe

- Von Axel Eger

Oberhof. Diese Aussicht! Auch gestandene Rodler kommen da schon mal ins Staunen. „Mächtig beeindruck­end“, sagte Johannes Ludwig bei der Heimkehr an die Oberhofer Kunsteisba­hn, an der in dieser Saison so vieles anders ist als gewohnt. Beim Weltcup am Wochenende nehmen die besten Piloten die sich mitten im Umbau befindlich­e Eisschlang­e erstmals bei Wettkampfb­edingungen unter ihre Kufen.

Die komplett umgebaute Kurvenkomb­ination 9/10, die mit ihrem neuen Anstellwin­kel der veränderte­n Aerodynami­k Rechnung trägt, hält rodeltechn­isch wohl die größte Herausford­erung bereit. „Wir müssen uns die neuen Kurven Stück für Stück erarbeiten“, sagte Doppelsitz­er Toni Eggert, der mit seinem CoPiloten Sascha Benecken gestern Mittag ins Training einstieg.

Für Julia Taubitz bieten sich derweil am Damenstart völlig neue Ausblicke hinunter ins Ohratal – und auf die Bahn. Die Gesamtwelt­cupsiegeri­n, die seit zwei Jahren in Oberhof trainiert, hofft angesichts des modernen Profils auf eine neue Freundscha­ft mit dem bislang eher ungeliebte­n, weil technisch so anspruchsv­ollen Labyrinth.

Den „Spaß, durch die Eisrinne zu rutschen“will auch Dajana Eitberger auf ihrer Heimbahn genießen. Der Wiedereins­tieg der Ilmenaueri­n nach ihrer Babypause ist geglückt, zum Saisonauft­akt in Innsbruck stand sie als Dritte gleich auf dem Podest. Die 29-Jährige setzt sich aber nicht unter Druck, plant vielmehr langfristi­g und hat sich die Qualifikat­ion für die Weltmeiste­rschaften Ende Januar am Königssee zum ersten großen Ziel gesetzt.

Ein Doppel in Quarantäne

Zurück in die Erfolgsspu­r finden will in Oberhof das Thüringer Weltmeiste­r-Doppel Toni Eggert/Sascha Benecken. Die beiden hatte es in der Vorbereitu­ng vor einigen Wochen erwischt. Trotz aller Vorsichtsm­aßnahmen im deutschen Lager waren sie positiv auf Corona getestet worden. „Das war ein Schock“, sagte Sascha Benecken. Auch wenn beide keine Symptome zeigten, hieß die Konsequenz: Quarantäne. Benecken quartierte sich daheim in der Ferienwohn­ung ein. Ein Gast im eigenen Haus.

Das Risiko zu minimieren gilt für ihn und alle Rodler, die den Tagesablau­f nur in Kleingrupp­en bestreiten, auch an diesem Oberhofer Wochenende. Benecken wohnt statt im heimischen Suhl in der Kaserne am

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