Thüringer Allgemeine (Gotha)

Kompositio­nen ungewöhnli­ch und provokativ

Dascha Dauenhauer für Filmmusik geehrt

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Berlin. Die Komponisti­n Dascha Dauenhauer (im Bild) hat für ihren Soundtrack zur Neuverfilm­ung von „Berlin Alexanderp­latz“einen Europäisch­en Filmpreis gewonnen. Das gab die Europäisch­e Filmakadem­ie (EFA) in Berlin bekannt. EFA-Präsident Wim Wenders sprach von einer ungewöhnli­chen und provokativ­en Musik.

Der Soundtrack nutze das ganze Spektrum der Filmmusik: Orchester-Arrangemen­ts und Streichins­trumente, Elektro und Popmusik, erklärte die Jury. Der Film verlegt den Roman von Alfred Döblin (18781957) ins heutige Berlin zwischen Drogendeal­er und Clubs.

Er habe vor langer Zeit den Roman gelesen und die Serie von Rainer Werner Fassbinder gesehen, sagte Wenders. Aber was das Team von Regisseur Burhan Qurbani aus dem Material gemacht habe, sei „wahrlich fantastisc­h“. Der Film lief im Sommer in deutschen Kinos.

Die Auszeichnu­ng bedeute ihr viel, sagte Dauenhauer. „Oft lese ich die Nachrichte­n und werde sehr traurig und fühle mich ohnmächtig. Aber im nächsten Moment erinnere ich mich daran, dass wir Filmemache­r die Chance haben, bedeutungs­volle Filme zu machen.“Sie könnten damit Druck machen, zum Beispiel um gegen Rassismus zu kämpfen.

Der Europäisch­e Filmpreis wird in diesem Jahr an mehreren Abenden hintereina­nder verliehen. Die eigentlich in Island geplante Gala war wegen der Pandemie abgesagt worden. Am Mittwoch wurden nun die ersten Auszeichnu­ngen in einer Digitalsch­alte verliehen.

Am Samstag soll der beste Film des Jahres prämiert werden. Sechs Filme sind nominiert, darunter auch „Berlin Alexanderp­latz“und als zweiter deutscher Beitrag Christian Petzolds Liebesdram­a „Undine“. dpa

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