Thüringer Allgemeine (Gotha)

Champions League

- Von Tom Bachmann

Leipzig. Inmitten der existenzbe­drohenden Coronaviru­s-Pandemie hat das deutsche Quartett mit dem geschlosse­nen Einzug ins Achtelfina­le der Champions League für eine Sternstund­e der Fußball-Bundesliga gesorgt. Damit sicherten sich Bayern München, Borussia Dortmund, RB Leipzig und Borussia Mönchengla­dbach in Zeiten der Krise nicht nur enorm wichtige Prämien. Die Clubs bescherten dem deutschen Fußball durch diesen Coup, der zuletzt 2014 gelungen war, zudem einen internatio­nalen Image-Gewinn.

„Man kann sagen, dass wir in Deutschlan­d und der Bundesliga enorm an Qualität dazu gewonnen haben. Letztlich ist es eine Aufwertung der Bundesliga. Mit der Entwicklun­g kann man zufrieden sein“, sagte Bayern-Trainer Hansi Flick. Seine Mannschaft hatte mit 16 Punkten in der Gruppenpha­se für das zweitbeste deutsche Ergebnis der Geschichte gesorgt, das nur noch von den sechs Siegen der Saison 2019/20 getoppt wird.

Auch Dortmund hatte sich letztlich deutlich durchgeset­zt. „Die Liga ist konkurrenz­fähig. Wir sind auf einem guten Weg“, sagte Sportdirek­tor Michael Zorc. Hertha-Manager Michael Preetz sprach von einem wunderbare­n Moment, der dem deutschen Fußball gut tue. Eintracht Frankfurts Trainer Adi Hütter analysiert­e das Achtelfina­le mathematis­ch. „Dass ein Viertel aus Deutschlan­d ist, alle Achtung, das zeigt, dass die Liga sehr, sehr stark ist“, sagte der Österreich­er.

Neben den deutschen Clubs ist es nur den spanischen Vereinen gelungen, geschlosse­n in die K.o.-Phase einzuziehe­n. Damit baute Deutschlan­d seinen Vorsprung in der FünfJahres­wertung gegenüber dem nur noch durch Paris vertretene­n Frankreich aus und sicherte sich somit auf absehbare Zeit vier Teilnehmer in der Champions League.

Gladbach hat es im dritten Anlauf erstmals ins Achtelfina­le geschafft, was sogar Toni Kroos verzückte. Der Ex-Weltmeiste­r von Real Madrid freue sich „sehr, dass Gladbach den Achtelfina­l-Einzug geschafft hat. Sie spielen einen guten Fußball und haben einen guten Trainer.“

Bei der am Montag in Nyon stattfinde­nden Auslosung warten auf Leipzig und Mönchengla­dbach allerdings

gewaltige Gegner. Manchester City, Liverpool, Chelsea, Juventus Turin und Real Madrid sind die möglichen RB-Kontrahent­en, für die Borussia wird im Lostopf Real Madrid durch Paris ersetzt. Dagegen dürften die Bayern und der BVB angesichts möglicher Gegner wie Porto, Bergamo, Sevilla oder des formschwac­hen FC Barcelona entspannte­r in die Woche starten.

Um die von Flick angesproch­ene Qualität der Bundesliga nachhaltig zu demonstrie­ren, sollte es von Mitte Februar an besser laufen als in der Saison 2014/15. Damals erreichten die Bayern, Dortmund, Bayer Leverkusen und der FC Schalke 04 das Achtelfina­le. Für alle Clubs bis auf den späteren Halbfinali­sten aus München war dort allerdings Feierabend. dpa

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