Champions League
Leipzig. Inmitten der existenzbedrohenden Coronavirus-Pandemie hat das deutsche Quartett mit dem geschlossenen Einzug ins Achtelfinale der Champions League für eine Sternstunde der Fußball-Bundesliga gesorgt. Damit sicherten sich Bayern München, Borussia Dortmund, RB Leipzig und Borussia Mönchengladbach in Zeiten der Krise nicht nur enorm wichtige Prämien. Die Clubs bescherten dem deutschen Fußball durch diesen Coup, der zuletzt 2014 gelungen war, zudem einen internationalen Image-Gewinn.
„Man kann sagen, dass wir in Deutschland und der Bundesliga enorm an Qualität dazu gewonnen haben. Letztlich ist es eine Aufwertung der Bundesliga. Mit der Entwicklung kann man zufrieden sein“, sagte Bayern-Trainer Hansi Flick. Seine Mannschaft hatte mit 16 Punkten in der Gruppenphase für das zweitbeste deutsche Ergebnis der Geschichte gesorgt, das nur noch von den sechs Siegen der Saison 2019/20 getoppt wird.
Auch Dortmund hatte sich letztlich deutlich durchgesetzt. „Die Liga ist konkurrenzfähig. Wir sind auf einem guten Weg“, sagte Sportdirektor Michael Zorc. Hertha-Manager Michael Preetz sprach von einem wunderbaren Moment, der dem deutschen Fußball gut tue. Eintracht Frankfurts Trainer Adi Hütter analysierte das Achtelfinale mathematisch. „Dass ein Viertel aus Deutschland ist, alle Achtung, das zeigt, dass die Liga sehr, sehr stark ist“, sagte der Österreicher.
Neben den deutschen Clubs ist es nur den spanischen Vereinen gelungen, geschlossen in die K.o.-Phase einzuziehen. Damit baute Deutschland seinen Vorsprung in der FünfJahreswertung gegenüber dem nur noch durch Paris vertretenen Frankreich aus und sicherte sich somit auf absehbare Zeit vier Teilnehmer in der Champions League.
Gladbach hat es im dritten Anlauf erstmals ins Achtelfinale geschafft, was sogar Toni Kroos verzückte. Der Ex-Weltmeister von Real Madrid freue sich „sehr, dass Gladbach den Achtelfinal-Einzug geschafft hat. Sie spielen einen guten Fußball und haben einen guten Trainer.“
Bei der am Montag in Nyon stattfindenden Auslosung warten auf Leipzig und Mönchengladbach allerdings
gewaltige Gegner. Manchester City, Liverpool, Chelsea, Juventus Turin und Real Madrid sind die möglichen RB-Kontrahenten, für die Borussia wird im Lostopf Real Madrid durch Paris ersetzt. Dagegen dürften die Bayern und der BVB angesichts möglicher Gegner wie Porto, Bergamo, Sevilla oder des formschwachen FC Barcelona entspannter in die Woche starten.
Um die von Flick angesprochene Qualität der Bundesliga nachhaltig zu demonstrieren, sollte es von Mitte Februar an besser laufen als in der Saison 2014/15. Damals erreichten die Bayern, Dortmund, Bayer Leverkusen und der FC Schalke 04 das Achtelfinale. Für alle Clubs bis auf den späteren Halbfinalisten aus München war dort allerdings Feierabend. dpa