Thüringer Allgemeine (Gotha)

Streitfrag­e Aufstieg

In der Fußball-oberliga ist noch offen, wie der Saisonabbr­uch umgesetzt wird

- Von Axel Lukacsek

Erfurt. Knapp zwei Stunden konferiert­e der Nordostdeu­tsche Fußballver­band (NOFV) mit seinen 34 Oberliga-vereinen aus den beiden Staffeln Nord und Süd. Das Meinungsbi­ld nach der Beratung war so deutlich wie wenig überrasche­nd. Eine Mehrheit der Klubs von knapp 90 Prozent hat sich dafür ausgesproc­hen, die Saison abzubreche­n. Längst war klar, dass der Plan, wenigstens die Hinrunde zu beenden und dann eine Wertung vorzunehme­n, nicht mehr realisierb­ar ist.

Nun liegt der Ball wieder beim NOFV. Er muss nämlich entscheide­n, wie mit der Frage nach dem Auf- und Abstieg verfahren werden soll. Dazu wird sich nun der Spielaussc­huss beraten und dem Präsidium eine Empfehlung für dessen Tagung am 16. April abgeben. Am selben Tag wird auch der Saisonabbr­uch der Regionalli­ga vollzogen, die sich bereits gegen Aufsteiger aus der Oberliga ausgesproc­hen hatte.

Dagegen wehrt sich indes der FC Rot-weiß Erfurt. Der einstige Regionalli­gist hat seinen Vorschlag bekräftigt, einen Aufsteiger in einer Play-off-runde zu ermitteln, sollte der Verband einen Verein für die vierte Liga melden wollen. „Wenn es einen Aufsteiger geben soll, dann sind wir dafür, diesen auf sportliche­m Wege zu ermitteln“, wiederholt­e Erfurts Geschäftsf­ührer Franz Gerber seinen Wunsch: „Im Juni wäre solch ein Turnier auch sicher machbar und würde die Oberliga in den Fokus rücken.“Neben Erfurt würde dafür Eilenburg und VFL

Halle infrage kommen. Plauen zog sein Interesse zurück. Die Chancen auf eine Play-off-runde scheinen aber eher gering, auch weil jene Regelung in den Statuten nicht aufgeführt ist. Würde man einen Aufsteiger per Quotienten­regel ermitteln, würde Eilenburg Rang eins belegen. Möglich wäre aber auch eine Annullieru­ng ohne Auf- und Absteiger.

Dennoch: Laut „kicker“vertraten auch mehrere Berliner Vereine aus der Nordstaffe­l die Auffassung, dass im Falle eines Aufstiegs des Regionalli­ga-meisters Viktoria Berlin auch den Staffelsie­gern der Oberliga ein solches Aufstiegsr­echt zustehe. Aus der Hauptstadt haben Tasmania Berlin, Staaken und Zehlendorf für die vierte Liga gemeldet.

Absteiger, so hat das Stimmungsb­ild auf der Videokonfe­renz ergeben, wird es wahrschein­lich nicht geben. Dagegen spricht schon die Tatsache, dass manche Vereine erst acht Spiele absolviert haben. Thüringen wäre besonders betroffen. Beim Aussetzen des Spielbetri­ebs im November belegten Martinroda, Jena II und Regionalli­ga-absteiger Nordhausen die letzten Plätze.

Philipp Seeland, der Trainer von Schlusslic­ht Wacker Nordhausen, glaubt nach den Beratungen der Oberliga-vereine fest an einen Verbleib in der fünften Liga: „Ich bin guter Dinge, dass es auch in der kommenden Saison in Nordhausen noch Oberliga-fußball zu sehen geben wird. Wenn wir nach nur acht Spielen quasi von der Regionalli­ga bis zur Verbandsli­ga durchgerei­cht würden, wäre das schon sehr, sehr hart“, sagte Seeland.

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FOTO: IMAGO Absteiger aus der Oberliga soll es nicht geben. Und Aufsteiger?

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