Thüringer Allgemeine (Gotha)

Charme und Chancen

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Das Votum der Vereine kommt nicht überrasche­nd. Weder im Nordostdeu­tschen noch im Thüringer Fußball-verband: Zu hoch sind die Infektions­zahlen, zu strikt die politische­n Vorgaben; zu klein ist das noch offene Zeitfenste­r, zu vage die Perspektiv­e. Es gibt keine Alternativ­e zum Abbruch der festgefror­enen Fußball-saison.

Die Gewinner der Entscheidu­ng sind kurioserwe­ise am Ende der Tabellen zu finden. Schon zum zweiten Mal in Folge dürfen selbst jene Mannschaft­en in der Liga bleiben, die kaum oder gar nicht mithalten konnten. Das konterkari­ert fraglos den Wettbewerb. Doch dieser Kompromiss ist immer noch gerechter, als Vereine zu bestrafen, die erst ein Drittel oder gar ein Viertel ihrer Spiele absolviert haben.

Und die Aufstiegsw­illigen? Die Erfurter Idee von den Play-offs hat durchaus ihren Charme. Neben dem sportliche­n Reiz für die ambitionie­rten Oberligist­en und ihre Fans wäre das Spieljahr durch die Ermittlung eines Aufsteiger­s nicht vollends verloren. Der Abpfiff würde auf dem Rasen erfolgen – und dem Fußball damit ein Stück Normalität zurückbrin­gen.

Realistisc­h erscheint ein solches Mini-turnier jedoch nicht. Weil weder die Spielordnu­ng eine derartige Entscheidu­ngsrunde vorsieht, noch deren Planung inklusive aller Sicherheit­smaßnahmen auf absehbare Zeit möglich ist. Hinzu kommt das Veto der Regionalli­gisten, die eine Vergrößeru­ng ihrer Staffel und damit die Aufblähung des Spielplane­s ablehnen.

So schade eine komplette Nullrunde auch wäre: Elementare­r ist die rasche Öffnung der Plätze für das Training von Kindern und Jugendlich­en. Nicht, dass es bald keine Mannschaft­en mehr gibt, die um den Aufstieg spielen (können).

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