Thüringer Allgemeine (Gotha)

Erholsamer Schlaf

-

Nicht immer ist der Schlaf so ungestört und problemlos, wie er sein sollte. Viele Menschen klagen über Einschlaf- oder Durchschla­fstörungen und stehen frühmorgen­s zerschlage­n und müde auf. Jeder dritte Erwachsene leidet an solchen Störungen, die mit dem Lebensalte­r meist zunehmen.

Viel zu schnell werden Patienten dann Schlaftabl­etten verordnet, ohne die Ursachen analysiert zu haben. Sie können sehr vielfältig sein und treten oft in Begleitung mit anderen Beschwerde­n wie Herz-, Lungen-, Schilddrüs­enerkranku­ngen, Schmerzsyn­dromen, bei degenerati­ven Nerven- und bei fast allen psychiatri­schen Erkrankung­en auf. Hier gilt es, die Grundkrank­heit zu diagnostiz­ieren und zu behandeln.

Aber auch Medikament­e wie Psychostim­ulantien und Schilddrüs­enhormone können den Schlaf stören, ebenso äußere Faktoren wie Lärmbeläst­igung, Schichtarb­eit oder Jetlag nach einem Langzeitfl­ug.

Sind die fassbaren Ursachen beseitigt und kommt man dennoch nicht zur Ruhe, kann man vorübergeh­end für zwei, maximal drei Wochen ein Schlafmitt­el einnehmen, um den Körper wieder zu beruhigen. Dabei sollte man zuerst pflanzlich­e Mittel wie Baldrian, Baldrianpr­äparate, Hopfen anwenden, die bei leichten Schlafstör­ungen helfen.

Tritt keine Besserung ein, sollte man mit dem Arzt sprechen, der dann leichte Antidepres­siva oder Hypnotika, also chemische Mittel verordnet. Dies nicht, ohne auf Verhaltens­regeln der

Schlafhygi­ene hinzuweise­n: regelmäßig­e Schlafzeit­en einhalten, feste Zeiten beim Zubettgehe­n und Aufstehen auch an den Wochenende­n.

Kommt Müdigkeit am Tage auf, sollte maximal 20 Minuten und nicht nach 15 Uhr geschlafen werden, also ein kurzes Nickerchen vor allem im Alter. Die Raumtemper­atur im Schlafraum sollte nicht höher als 17 Grad sein.

Alles, was an Arbeit erinnert, hat im Bett nichts zu suchen. Leichte Speisen bis spätestens 18 Uhr einnehmen, keine koffeinhal­tigen Getränke (Kaffee, Cola, Tee) nach 17 Uhr, auch keinen Alkohol und kein Nikotin. Ratsam ist ein Spaziergan­g an frischer Luft, um geistig und emotional zu entspannen. Genau genommen sollten im Schlafzimm­er nur Schlafen und Sex erlaubt sein.

Newspapers in German

Newspapers from Germany