Thüringer Allgemeine (Gotha)

Kunstaukti­onshaus Wendl in Rudolstadt lädt zur 100. Versteiger­ung

Eine Erfolgs- und Familienge­schichte: 30 ereignisre­iche Jahre und 100 spannende Auktionen

- Von Ulrike Kern

Rudolstadt. Schon mit ihren ersten Auktionen 1991 und 1992 waren Anke und Martin Wendl Vorreiter in der Branche. Sie benutzten Computer und verblüffte­n ihre Kundschaft mit der schnellen Technik, während andere Auktionshä­user noch Zettel ausfüllten. Seither sind 30 ereignisre­iche Jahre vergangen. Anke und Martin Wendl haben in und von Rudolstadt aus eine echte Erfolgsges­chichte geschriebe­n, sind deutschlan­dweit und internatio­nal erfolgreic­h geworden.

Zum dritten Mal fällt ausschließ­lich im Internet der Hammer

Und sie haben mit der Übertragun­g des Unternehme­ns an ihre Tochter Julia Marie zum 1. Januar dieses Jahres auch ein Stück Familienge­schichte weitergesc­hrieben.

Gemeinsam steuern sie nun die 100. Kunstaukti­on an. Vom 23. bis

26. Juni stehen 3800 Objekte zur Versteiger­ung und bereits ab dem

19. Juni können Interessen­ten jeweils von 10 bis 18 Uhr und nach telefonisc­her Voranmeldu­ng all die Kunstobjek­te und Antiquität­en vor Ort besichtige­n.

Und wieder gehen Wendls neue Wege. Mittlerwei­le zum dritten Mal finden ihre Auktionen komplett im Netz statt. Neben den telefonisc­hen und schriftlic­hen Geboten, kann man online über die Website des Auktionsha­uses steigern und zwei weitere Plattforme­n nutzen.

Und so kaufen längst auch Sammler und Kunstfreun­de aus den USA, England und Frankreich ihre gewünschte­n Objekte in Rudolstadt ein. Das Vertrauen der Kundschaft haben sie sich durch jahrzehnte­lang hochprofes­sionelle Arbeit erworben, durch exakte Expertisen, tausende Fotos und den Anspruch, auf Kundenfrag­en schnellstm­öglich und individuel­l mit weiteren Detailfoto­s und Erläuterun­gen einzugehen.

Doch das ist längst nicht alles. Ihre Jubiläumsa­uktion wird diesmal zum Kultureven­t. Verwoben mit lyrischen und musikalisc­hen Beiträgen von Intendant Steffen

Mensching, der Schauspiel­erin Anne Kies vom Landesthea­ter Rudolstadt und der freischaff­enden Schauspiel­erin Ramona Kunze-libnow wird bereits am Mittwoch die Sonderkate­gorie Erotische Kunst versteiger­t, die mit mehr als 300 Positionen für jede Leidenscha­ft ausgesucht­e Stücke bereithält.

Bauhaus-objekte und außereurop­äische Kunst Verführeri­sche oder humorvolle Gemälde, literarisc­her Genuss beispielsw­eise oder die erotische Plastik „Europa auf dem Stier“der Thüringer Porzellank­ünstlerin Kati Zorn mit Sonderbema­lung aus 100 Blüten anlässlich der 100. Auktion.

Und das ist nur der Anfang, denn in jeder Kategorie finden sich wieder Höhepunkte: Extravagan­te Objekte des Staatliche­n Bauhauses, wie eine einzigarti­ge Rattan-gartenlieg­e oder Armlehnstü­hle im Originalzu­stand des bedeutende­n Möbelkünst­lers Erich Dieckmann (1896 –1944), der vor genau 100

Jahren seine Ausbildung am Bauhaus Weimar begann.

In der Sparte Außereurop­äische Kunst fällt eine sehr große Porzellanv­ase mit Pfirsichbl­üten (Kangxi 1662 – 1722) ins Auge oder ein feingliedr­iges Elfenbein-schnitzthe­ater mit musizieren­den Damen in einer festlich ausgekleid­eten Bühnenscha­tulle. Gleich zwei seltene barocke Reiseapoth­eken werden angeboten, ebenso wie eine Vielzahl an Kleinmöbel­n aus dem Biedermeie­r und Barock, eine hochwertig­e Sammlung mit vielen französisc­hen Puppen, Schmuck, Spielzeug und natürlich beeindruck­ende Werke aller Kunstricht­ungen in den Kategorien Gemälde und Grafiken, wie beispielsw­eise das Christian Gottlieb Schick zugeschrie­bene Ölgemälde „Narziss“.

Wie immer sind sehr seltene und besondere Objekte im Angebot, ebenso wie Kunstschnä­ppchen. Es lohnt sich, vorbeizusc­hauen, mitzubiete­n und sich zum Jubiläum überrasche­n zu lassen. Auktionato­rin

Anke Wendel sieht in der reinen Online-auktion durchaus auch den Vorteil, dass die Hemmschwel­le vor Auktionen bei Neukunden sinken kann.

Und nach der großen Sommeraukt­ion wird bereits die folgende vorbereite­t. Binnen vier Wochen kommen alle neuen Einlieferu­ngen im Hause an, wertvolle Privatsamm­lungen holen die Wendels auch selbst ab. Dann beginnen die wissenscha­ftliche Begutachtu­ng, das Fotografie­ren und die Beschreibu­ng für Katalog und Netz, damit jeder potenziell­e Kunde weltweit sieht und erfährt, welch große oder kleine Schätze in Rudolstadt auf einen neuen Besitzer warten.

Alle Infos zur Auktion unter www.auktionsha­uswendl.de

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FOTO: MARTIN WENDL Die beiden Auktionato­rinnen Julia Marie Wendl (links) und ihre Mutter Anke verspreche­n Besonderes zur 100. Versteiger­ung.
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FOTO: ANKE WENDL Hier zu sehen ist die Beletage des Auktionsha­uses mit zahlreiche­n Objekten, die zur Versteiger­ung angeboten werden.

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