Arbeiter finden alten Brunnen
Mehr als zehn Meter tiefer Schacht aus Wölfiser Vergangenheit wird zunächst abgedeckt
Wölfis. Einen mehr als zehn Meter tiefen, historischen Brunnen haben Tiefbau-arbeiter der Firma WBB AG aus Umpferstedt bei Weimar Anfang Juni in der Pfarrgasse im Ohrdrufer Ortsteil Wölfis entdeckt. Dort lässt zurzeit der Wasser- und Abwasserzweckverband Apfelstädt-ohra in der Gasse und in einem Teilstück der Hermannkirchner-straße den Abwasserkanal und die Trinkwasserleitung erneuern. Dadurch ist bis Ende Oktober die Ortsdurchfahrt voll gesperrt und es gibt eine Ampelregelung, nahe Straßen betreffend.
Der Brunnen hat nach Angaben von Einwohnern einen Innendurchmesser von etwas unter zwei Meter. Die Tiefe beträgt, bis Bodenschlamm sichtbar wird, rund 10,7 Meter. Der Brunnen liegt etwa 1,4
Meter unter dem heutigen Oberflächenniveau, so dass mit einer Gesamttiefe von gut zwölf Meter gerechnet wird. Das Mauerwerk ist für ein Jahrhunderte altes Bauwerk unerwartet gut erhalten. Auch die Untere Denkmalschutzbehörde wurde zeitnah über den Brunnenfund informiert. Sowohl mit der Stadt Ohrdruf wie mit dem Ortsteilbürgermeister Matthias Siebert (Wähler für Ohrdruf) stehe man im Kontakt. Die Baufirma hat die Fundstelle gesichert. Der Brunnen befindet sich von der Hauswand etwa acht Meter entfernt zur Straße und auf öffentlichem Grund, sagt auch Siebert. Offizielle Mitteilungen der Behörde zum Alter des Brunnens gibt es noch nicht, allerdings berichtet die Ortschronik bezogen auf das Jahr 1890 über einige wichtige Brunnen.
Es existierten zehn öffentliche und weit mehr private Brunnen. An erster Stelle in der Chronik steht „…der Rumpelborn auf dem Dorfplan in der Nähe der Gemeindeschenke.“Anwohner vermuten, es könnte sich um den Rumpelborn und damit um einen der ersten Wölfiser Brunnen handeln. Nach dem Bau der Wasserleitung im Jahr 1896 von Luisenthal nach Wölfis wurden die Brunnen zum Teil außer Betrieb genommen. Siebert kann sich gut vorstellen, den Brunnen wieder sichtbar zu gestalten.