Aufrechter Christ und Antifaschist Jubilar des Monats
Zum 125. Geburtstag von Gerhard Bauer, er war Teil des kirchlichen Widerstands
Gotha. Zum Thema des christlichen Widerstandes gegen das nationalsozialistische Regime denkt man in Gotha sofort an den 1942 in der Vernichtungsanstalt auf Schloss Hartheim bei Linz ermordeten Pfarrer Werner Sylten. An diesen erinnert seit 1961 eine Gedenktafel am Haus Gartenstraße 29, die nun seit 2017 an der Versöhnungskirche in der Werner-sylten-straße hängt.
Sie besagt, dass er von 1936 bis 1938 „als Sekretär des illegalen Büros der Thüringer Bekennenden Kirche“tätig gewesen war. Dieses wurde auch als „Büro Bauer“bezeichnet. Der anstehende 125. Geburtstag des Namenspatrons soll der Anlass für eine Würdigung seines Lebenswerkes sein.
Gerhard Bauer wurde am 25. Juni 1896 als Sohn des Pfarrers Hilmar Bauer (1862-1938) und seiner Ehefrau Marie, geb. Merten, in Roda bei Ilmenau geboren. Er besuchte ab 1910 das Gymnasium in Schleusingen und trat gleich nach Kriegsausbruch im August 1914 als Freiwilliger in das Heer ein. Im Jahre 1918 wurde er schwer verwundet.
Als verwundeter Soldat im Lazarett das Abitur abgelegt
Nachdem er im Erfurter Lazarett das Abitur nachgemacht hatte, studierte er bis 1922 Theologie in Halle. „Am 1.7.1923 kam ich als Hilfspfarrer an die Schloßkirche in Gotha, wurde am 8.7.1923 in der dortigen Augustinerkirche ordiniert und am 15.10.1923 zum Pfarrer des neu gegründeten Luthersprengels an der St. Margarethenkirche in Gotha gewählt“, schrieb Bauer in seinem Lebenslauf.
Kurz darauf heiratete er am 14. November 1923 die Lehrerin Katharina, eine Pfarrerstochter aus Bockum-hövel. Das Ehepaar wohnte zunächst im Haus des Wagenfabrikanten Carl Leuschner in der Gartenstraße 29, dem späteren „Büro Bauer“, bezog jedoch schon bald das 1925 von der evangelischen Stadtkirchgemeinde nach Plänen von Alfred Cramer für den Nordsprengel errichtete Pfarrhaus in der Langensalzaer Straße 5.
Dort wurden auch die fünf Kinder geboren, darunter als ältestes der spätere Pfarrer und Superintendent Martin Bauer (1926-2020). Auch dessen Großeltern zogen schon bald nach Gotha und verbrachten seit 1928 ihren Lebensabend in der nahe gelegenen Tonnaer Straße 7a.
Der gleich 1933 nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten
einsetzende Kirchenkampf bestimmte Bauers weiteren Lebenslauf. Er gehörte 1934 zu den Gründungsmitgliedern der Lutherischen Bekenntnisgemeinschaft und wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden des Landesbruderrates Thüringen gewählt. Seit 1936 befand sich das Büro der Thüringer Bekennenden Kirche in der Gartenstraße 29 und wurde von Bauer verantwortlich geleitet.
„Geschäftsführer war der abgesetzte Pfarrer des Mädchenheims in Bad Köstritz, Werner Sylten. Er mußte sich im Hintergrund halten, da er Halbjude war.“Das „Büro
Bauer“wurde am 22. März 1938 von Gestapo geschlossen. Bereits am 3. Februar war die Amtsenthebung von Pfarrer Bauer erfolgt. Zugleich wurde ein Dienststrafverfahren eingeleitet.
Wegen politischer Unzuverlässigkeit auch als Lehrer entlassen
Die Familie Bauer musste daraufhin das Pfarrhaus räumen und zog in die Liebetraustraße 22. „Im Frühjahr 1939 sah ich mich genötigt, mich von der Gothaer Gemeinde zu trennen.“Bauer wurde 1940 auch als Religionslehrer in Würzburg „wegen politischer Unzuverlässigkeit“
entlassen. Danach war er als Pfarrverweser und Leiter der Stadtmission in Hof/saale tätig.
1943 ging er als Pfarrer nach Stargard/pommern und wurde 1945 kommissarischer Leiter des Waisenhauses in Römhild sowie Superintendent in Stadtroda. Eine offizielle Rehabilitierung hat der Hitlergegner leider nie erfahren. Als Oberkirchenrat wirkte er seit 1949 als Visitator für den Aufsichtsbezirk Ost (Gera) sowie als geistliches Mitglied des Landeskirchenrates Eisenach.
Gleichzeitig verwaltete er kommissarisch die Pfarrstelle Gera-untermhaus, war Mitglied des Lutherrates
und Vorsitzender des Landesbruderrates Thüringen. Als Pfarrer in Kosma ließ er sich 1952 krankheitsbedingt in den Wartestand versetzen und starb am 28. November 1958 im Krankenhaus in Zeitz.
Seine Witwe Käte Bauer zog übrigens 1963 ins Haus ihrer verstorbenen Schwiegereltern in der Tonnaer Straße 7a, bevor sie 1966 nach Wuppertal übersiedelte, wo sie 1984 verstarb. Leider erinnert im heutigen Gotha nichts an diesen aufrechten Christen. Wünschenswert wäre zumindest eine Gedenktafel am früheren Pfarrhaus in der Langensalzaer Straße.
Die Rolle des Pfarrers Gerhard Bauer, der mehr als fünfzehn Jahre lang verdienstvoll in Gotha gewirkt hatte, konnte erst am 27. Januar 1998 erstmals richtig gewürdigt werden. Am damaligen Holocaustgedenktag weilten die beiden Söhne von Werner Sylten und Martin Bauer in Gotha und nahmen als Ehrengäste an einer Gesprächsrunde in der Versöhnungskirche teil.
Zuvor trugen sie sich ins Goldene Buch der Stadt Gotha ein. Im Vorfeld hatte Martin Bauer der Gothaer Stadtverwaltung „Lebenslauf und Papiere“seines Vaters zur Verfügung gestellt, ohne die dieser Beitrag nicht in dieser ausführlichen Form möglich gewesen wäre.
Arya Frieda Schellenberg
Geboren am: 1. Juni 2021
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