Von Rosen, Himbeeren und einem Rausch
Blumenhof in Holzhausen und Hobby-likörhersteller aus Wandersleben mit fruchtiger Partnerschaft
Wandersleben/holzhausen. Himbeere trifft Rose! Und das zu einer Zeit, da sich Holzhausen ohnehin im Rosenrausch befindet. Seit vier Jahren gibt es im Dorf den Rosenhof. Gärtnerin Antje Kochlett hegt und pflegt die Königin der Blumen und konserviert deren faszinierenden Duft als Rosenwasser. Doch auch weitere Produkte werden daraus komponiert. Jüngstes Rosenprodukt ist ein Likör – mit dem verheißungsvollen Namen „Himbeere trifft Rose“.
Entwickelt hat ihn Jörg Ratzmann aus Wandersleben, der sich schon längere Zeit mit seinem Hobby, der Likörherstellung, einen Namen gemacht hat. „Anfang Juni brachte er die ersten Flaschen zu uns, von denen etliche begeisterte Käufer gefunden haben“, freut sich Kochlett.
Häufig Nachbarn auf Wochenmärkten
Da beide auf Märkten in der Region ihre Produkte feilbieten, kennt man sich. „Unsere Marktbuden standen vielmals nebeneinander, da kommt man zwangsläufig ins Gespräch“, erzählt die Frau. Und so war es folgerichtig, dass sich die Herrin der Holzhäuser Damaszener Rosen an den Likörhersteller erinnerte, als sie ihre Idee vom Rosenlikör umsetzen wollte.
Der Zufall half mit, denn schließlich gab es über Monate keine Märkte, weder im Ilm-kreis noch im Landkreis Gotha. Da der Rosenhof im Nebenerwerb betrieben wird, arbeitet Antje Kochlett weiterhin als Pflegekraft. „Dabei sind wir uns begegnet und kamen auch über dieses Projekt ins Gespräch.“
„Ich habe ein wenig experimentiert“, erzählt er, sei aber dann rasch zum Ziel gelangt. Zuerst vermählte er das Rosenaroma mit Minze. „Das brachte schon ein beachtenswertes Ergebnis, doch so ganz konnte das weder mich noch Antje überzeugen.“Also wurde die Mischung mit Himbeere probiert. „Das gefiel mir auf Anhieb“, sagt die Frau. Sie ist fasziniert von der weichen, aromatischen Komposition, die aus beiden Geschmacksträgern entstanden ist. Wobei Ratzmann die Variante mit Minze durchaus nicht zu den Akten legen wird.
Der Rosenhof in Holzhausen ist Partner der Bundesgartenschau (Buga) und präsentierte sich mit seinen Produkten im Ega-park zur Eröffnung der Rosenwoche – auch mit drei gastronomischen Einrichtungen des Dorfes zu Füßen der Wachsenburg. „Was wir aus unseren Rosen machen, ist nicht für die Kosmetikindustrie gedacht“, erzählt die Frau, „sondern es sind Lebensmittel, die vielfältig einsetzbar sind.“
Und das brachte sie auf die Idee, mit Gastronomen ins Gespräch zu kommen und sie für diese Produkte zu begeistern. „Im ‘Lasso’ gibt es ein Rosenmenü, das ‘Holtzhaus’ hat Eis und Kuchen kreiert, da ist für jeden Geschmack etwas dabei“, ist sich die Gärtnerin sicher. Ein Rosenlikör dürfte in diesem Rahmen auch seinen Platz finden. Antje Kochlett würde es freuen, wenn ihr Rosenrausch
über die Kreisgrenzen hinweg Partner finden würde.
Für Jörg Ratzmann hat das Jahr erfreulich begonnen. Als einziger Amateur unter gestandenen Spirituosenherstellern Europas bekam er zu Jahresbeginn beim Internationalen Spirituosenwettbewerb für seinen Australischen Zitronenblattlikör eine Goldmedaille. Mittlerweile hat er sich auch mit einem Kräuterlikör und einem Zitronenbananen Aperitivo um Medaillen beworben. Die blieben ihm diesmal verwehrt, aber die Jury wertet seine Produkte als Vorzügliche Spirituose. Mal sehen, was „Himbeere trifft Rose“für eine Wertung erlebt…