Thüringer Allgemeine (Gotha)

Gewinner und Verlierer der Bundestags­wahl

Neue und alte Gesichter im Parlament

- Von Christian Unger und Leon Grupe Von einem diverseren Parlament über eine abgestraft­e Nachwuchsh­offnung bis zur offizielle­n Merkel-Nachfolger­in: Bei der Wahl der Direktkand­idaten gab es das ein oder andere interessan­te Ergebnis.

Berlin.

Die Gewinner

Karl Lauterbach (SPD): In seinem Wahlkreis Leverkusen – Köln IV räumt der Gesundheit­sexperte ab und erreicht mit 43,8 Prozent der Erststimme­n eines der besten Ergebnisse aller Kandidaten.

Tessa Ganserer und Nyke Slawik (beide Grüne): Mit den beiden neuen Parlamenta­rierinnen sind künftig zwei transgesch­lechtliche Frauen im Parlament vertreten. Ganserer sicherte sich über die Landeslist­e einen Sitz im Parlament, nachdem sie das Direktmand­at in ihrem Wahlkreis Nürnberg-Nord verpasst hatte. Nyke Slawik verlor gegen Lauterbach, zieht aber über die Liste in den Bundestag ein.

Cem Özdemir

(Grüne): Dreimal hatte Özdemir in der

Vergangenh­eit das Direktmand­at gegen den CDU-Politiker Stefan Kauf verloren. Am Wahlabend endete die Serie: Im Wahlkreis Stuttgart I kam Özdemir auf 40 Prozent der Erststimme­n.

Anna Kassautzki (SPD): Der Wahlkreis 15 in Mecklenbur­gVorpommer­n ist Merkel-Land und war 30 Jahre lang in CDUHand. Am Sonntag jagte Kassautzki der Union das Direktmand­at ab. Die 27-Jährige gewann 25,1 Prozent der Erststimme­n.

Die Verlierer

Peter Altmaier (CDU): Kaum ein anderes Mitglied der Regierung stand zuletzt so stark in der Kritik wie Altmaier. Vor allem die Wirtschaft­sbosse waren enttäuscht von seinem Corona-Krisenmana­gement. Die Rechnung kam nun: Altmaier verlor sein Direktmand­at im Wahlkreis Saarlouis gegen Außenminis­ter Heiko Maas.

Wolfgang Schäuble (CDU): Konnte seinen Heimatkrei­s in Offenburg trotz Verlusten gewinnen. Der 79Jährige wird aber wohl seinen Posten als Bundestags­präsident räumen müssen. Der Platz gilt der stärksten Fraktion – der SPD.

Philipp Amthor

(CDU): Er galt als aufstreben­de Nachwuchsh­offnung, doch nun muss Amthor eine Niederlage hinnehmen. Er verlor sein Direktmand­at in Mecklenbur­g-Vorpommern an die SPD. Dennoch sitzt Amthor wohl im neuen Parlament. Auf der Landeslist­e der CDU im Nordosten steht er auf Platz 1.

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IMAGO C. Özdemir
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