Gewinner und Verlierer der Bundestagswahl
Neue und alte Gesichter im Parlament
Berlin.
Die Gewinner
Karl Lauterbach (SPD): In seinem Wahlkreis Leverkusen – Köln IV räumt der Gesundheitsexperte ab und erreicht mit 43,8 Prozent der Erststimmen eines der besten Ergebnisse aller Kandidaten.
Tessa Ganserer und Nyke Slawik (beide Grüne): Mit den beiden neuen Parlamentarierinnen sind künftig zwei transgeschlechtliche Frauen im Parlament vertreten. Ganserer sicherte sich über die Landesliste einen Sitz im Parlament, nachdem sie das Direktmandat in ihrem Wahlkreis Nürnberg-Nord verpasst hatte. Nyke Slawik verlor gegen Lauterbach, zieht aber über die Liste in den Bundestag ein.
Cem Özdemir
(Grüne): Dreimal hatte Özdemir in der
Vergangenheit das Direktmandat gegen den CDU-Politiker Stefan Kauf verloren. Am Wahlabend endete die Serie: Im Wahlkreis Stuttgart I kam Özdemir auf 40 Prozent der Erststimmen.
Anna Kassautzki (SPD): Der Wahlkreis 15 in MecklenburgVorpommern ist Merkel-Land und war 30 Jahre lang in CDUHand. Am Sonntag jagte Kassautzki der Union das Direktmandat ab. Die 27-Jährige gewann 25,1 Prozent der Erststimmen.
Die Verlierer
Peter Altmaier (CDU): Kaum ein anderes Mitglied der Regierung stand zuletzt so stark in der Kritik wie Altmaier. Vor allem die Wirtschaftsbosse waren enttäuscht von seinem Corona-Krisenmanagement. Die Rechnung kam nun: Altmaier verlor sein Direktmandat im Wahlkreis Saarlouis gegen Außenminister Heiko Maas.
Wolfgang Schäuble (CDU): Konnte seinen Heimatkreis in Offenburg trotz Verlusten gewinnen. Der 79Jährige wird aber wohl seinen Posten als Bundestagspräsident räumen müssen. Der Platz gilt der stärksten Fraktion – der SPD.
Philipp Amthor
(CDU): Er galt als aufstrebende Nachwuchshoffnung, doch nun muss Amthor eine Niederlage hinnehmen. Er verlor sein Direktmandat in Mecklenburg-Vorpommern an die SPD. Dennoch sitzt Amthor wohl im neuen Parlament. Auf der Landesliste der CDU im Nordosten steht er auf Platz 1.