Gelebtes politisches Engagement mit 18 Jahren
Wahl 2021 Schüler und Lehrer der Gesamtschule Herzog Ernst sorgen im Wahllokal 7 für reibungslose Abstimmung
„Das ist gelebte politische Beteiligung.“Lukas Glass gibt das seinen Schülern mit auf den Weg. Er und sein Kollege Sebastian Stephan haben mit Schülern in ihrer Gesamtschule Herzog Ernst, im Wahllokal 7, den Wahlvorstand gebildet. Erstmals hat sich in Gotha ein Wahlvorstand ausschließlich aus Schülern, Zwölftklässler des Sozialkunde-Leistungskurses der Gesamtschule und zwei Lehrern, zusammengesetzt. Gemeinsam haben sie mit zu einem reibungslosen Ablauf der Bundestagswahl 2021 beigetragen.
„Es ist prima gelaufen“, sagt Stephan. Selbst in schwierigen Momenten
hätten die jungen Leute souverän agiert, wenn Wähler ohne Mund-Nasen-Maske ins Wahllokal wollten oder sich verwundert zeigten, dass 18-Jährige die Wahlunterlagen prüften. Gothas Wahlleiter Michael Langenhan hatte die Schüler im Vorfeld entsprechend geschult.
„Wir hatten auch alle Hände voll zu tun“, berichtet Stephan. Die ersten Wähler standen schon 7.50 Uhr vor der Schule. Mit 55,3 Prozent war die Wahlbeteiligung deutlich höher als in den meisten anderen Wahllokalen der Stadt Gotha. Die lag zwischen 40,5 Prozent am Schmalen Rain und 58,3 Prozent im Ortsteil Boilstädt. Allerdings auch deutlich unter dem Kreisdurchschnitt
von 74,0 Prozent. Das Viertel an der Reinhardsbrunner Straße gehöre in Gotha zu denen mit hoher Beteiligung, weiß Stephan, der schon mehrmals Wahlhelfer war. Mit Lukas Glass hatte er Schüler dafür gewinnen können, im Wahllokal zu arbeiten.
Das sei eine gute Erfahrung gewesen, sagen die Schüler unisono nach dem Einsatz. Die Vergütung dafür ist für sie Nebensache. Das Geld wollen sie gemeinsam für eine Exkursion verwenden. Die soll weiter zur politischen Bildung beitragen. Das Fazit von Antonia Ludwig über den Wahleinsatz spricht für ihr gewachsenes politisches Verantwortungsgefühl: „Ich würde wieder im Wahlvorstand mitarbeiten.“