Georgenthal feiert Saurier-Pfad mit einem Geburtstagsfest
Vor zehn Jahren wurde Geopark-Route nach Tambach-Dietharz mit 17 Plastiken eröffnet
Georgenthal. Am Samstagnachmittag waren im Kurpark Georgenthal die Saurier los – und das aus gutem Grund. Schließlich feierte der Saurier-Erlebnispfad zwischen Georgenthal und Tambach-Dietharz seinen 10. Geburtstag. Der Pfad wurde am Abend dann auch gleich noch mit vielen Gästen unter fachkundiger Führung erneut begangen. Stephan Brauner, Geologe des Unesco Global Geoparks Inselsberg – Drei Gleichen, sowie Geoparkführer Steffen Jung hatten auf der gut vier Kilometer langen Strecke viel zu erzählen.
Am Nachmittag gab es für die vielen kleinen Besucher des Geburtstagsfestes viele Möglichkeiten, sich mit Sauriern zu beschäftigen – vom Basteln übers Malen bis hin zu einer Ausgrabungsstelle. Denn dass es den Erlebnispfad gibt, ist tatsächlich der Ursaurier-Fundstelle am Bromacker zu verdanken. „Weil das Büro Reyer, das den Geopark von Anfang begleitet, mich damals darauf aufmerksam machte, hatte ich mir das mal angesehen. Aber da war nur ein großes, rötliches Loch“, erzählte Achim Seeber, zu dieser Zeit Chef der Verwaltungsgemeinschaft Apfelstädtaue mit Sitz in Georgenthal.
Deshalb hätten die Verantwortlichen des Geoparks Inselsberg – Drei Gleichen und die Gemeinden Georgenthal und Tambach-Dietharz gemeinsam überlegt, wie sie die Grabungsstelle insbesondere auch für Kinder interessanter machen könnten. „Heraus kam die Idee eines Erlebnispfades mit Nachbildungen jener Ursaurier, deren Knochen Wissenschaftler wie anfangs Thomas Martens jedes Jahr aufs Neue fanden“, sagt Sylvia Reyer-Rhode vom Büro Reyer.
Plastiken der Tiere sind eine touristische Attraktion
17 Plastiken wurden von Präparator Martin Kroniger angefertigt. „Als die in Georgenthal per Lkw ankamen, haben wir dafür erst mal das Holzlager geräumt, um sie sicher aufbewahren zu können, ehe sie endgültig aufgestellt wurden“, erinnert sich Maik Sauerbrey, damals schon Mitarbeiter im Bauhof.
Seit die Modelle vor zehn Jahren schließlich ihren endgültigen Platz entlang des Erlebnispfades bekommen haben und Infotafeln Wissenswertes über sie verraten, hat sich dieses Angebot zu einer touristischen Attraktion entwickelt. Denn insbesondere an den Wochenenden reisen Besucher aus ganz Thüringen und sogar darüber hinaus an, um sich meist mit ihren Kindern oder Enkeln auf den Saurierpfad zu begeben.
Das weiß auch Stefanie Kretschmann, in der Gemeinde Georgenthal für die Tourist-Information und die Bibliothek zuständig, zu schätzen. Am Samstag nahm sie es deshalb auf sich, für eine ganze Weile ins Kostüm des Dino-Maskottchens zu schlüpfen, für das anlässlich des Festes ein Name gesucht wurde. Kinder waren aufgerufen, Vorschläge zu unterbreiten.
Katharina Krell, Mitarbeiterin für Kultur und Öffentlichkeitsarbeit, war froh, dass die Jugendsozialarbeiter, die die Stände für die Kinder betreuten, und viele weitere Ehrenamtliche beim Saurierfest halfen. Dazu zählte die Feuerwehr, die die Versorgung übernahm.
Paläontologe Tom Hübner von der Stiftung Schloss Friedenstein warb an einem Stand für die Saurier-Sonderausstellung im Herzoglichen Museum in Gotha. Die nämlich zeigt auch Skelett-Funde von Ursauriern am Bromacker, die wiederum als Saurier-Modelle am Erlebnispfad stehen.