CDU fordert mehr Videoüberwachung
Polizei fahndet nach 35-jährigen Mann nach tödlichem Messerangriff in der Erfurter Innenstadt
Nach dem gewaltsamen Tod eines 28-Jährigen in Erfurt hat die Polizei die Fahndung nach einem Verdächtigen aufgenommen. Die Ermittlungen der Polizei richten sich gegen einen 35-jährigen Mann, der sich noch auf der Flucht befinde, hieß es am Mittwochmittag.
Zwar habe es am Dienstag eine körperliche Auseinandersetzung mit mehreren Beteiligten auf dem Anger, der zentralen Fußgängerzone der Landeshauptstadt, gegeben. Zeugen hatten laut Polizei aber übereinstimmend ausgesagt, dass die weiteren Beteiligten an der Auseinandersetzung nur schlichtend eingegriffen haben sollen. Der 28jährige Mann habe sich laut Polizei mit mehreren Stichverletzungen noch etwa 130 Meter bis zu einem Parkhaus geschleppt, bevor er dort zusammenbrach. Passanten hätten ihn dort aufgefunden. Mit was für einem Gegenstand ihm die tödlichen Verletzungen zugeführt wurden, könne man noch nicht sagen, hieß es.
Unmittelbar nach dem Angriff startete eine politische Diskussion über eine Videoüberwachung an sogenannten Kriminalitätsschwerpunkten. Die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag kündigte an, den Angriff zum Thema in der nächsten Sitzung des Innenausschusses zu machen. „Der jüngste Vorfall auf dem Erfurter Anger zeigt: Die Videoüberwachung von besonders gefährlichen Orten und die Einführung von messerfreien Zonen müssen dringend auf die sicherheitspolitische Agenda im Freistaat“, sagte der innenpolitische Sprecher Raymond Walk. Auch der Fraktionsvorsitzende der CDUFraktion im Erfurter Stadtrat, Michael Hose, forderte eine Videoüberwachung.
„Die jetzt reflexartig geforderte Videoüberwachung ist kein Allheilmittel“, entgegnete der innenpolitischer Sprecher der Freien Demokraten im Thüringer Landtag, Dirk Bergner. Wer umringt von vielen Menschen einen anderen niedersteche, lasse sich auch nicht von Kameras in der Nähe von der Tat abhalten. Wichtig sei eine höhere Polizeipräsenz.