Thüringer Allgemeine (Gotha)

Eisenach schnuppert an der Sensation

Im DHB-Pokal fordert der Handball-Zweitligis­t beim 25:29 (14:13) die HSG Wetzlar. Starker Torwart Jepsen

- Von Dirk Pille

Endlich wieder ein großer Handball-Abend in Eisenach. In der zweiten Runde des DHB-Pokals forderte Zweitligis­t ThSV beim 25:29 (14:13) die HSG Wetzlar aus der „stärksten Liga der Welt“bis zum Schluss. Leider war die Werner-Aßmann-Halle mit 825 Fans nur halbvoll. Doch die Anhänger, die kamen, erlebten eine tolle Vorstellun­g ihrer Mannschaft.

Das letzte Spiel zwischen den alten Rivalen fand 2015 statt. Damals unterlag Eisenach beim einjährige­n Erstliga-Gastspiel den Mittelhess­en ebenfalls mit 25:29. Insgesamt trafen Dutenhofen, die später als Wetzlar firmierten, und der ThSV seit 1992 nun 31 Mal aufeinande­r. Die Hessen siegten in 21 Partien, die Thüringer nur bei acht Auftritten, einzig zwei Partien endeten remis.

In der Bundesliga war Wetzlar solide gestartet. Mit zwei Siegen (Hannover, Lemgo) in fünf Spielen liegen die Schützling­e von Trainer Ben Maschke auf Rang zehn. Bei den Eisenacher­n gab es in Liga zwei nur zum Auftakt in Bietigheim etwas zu feiern. Die Thüringer rangieren mit einem Erfolg und drei Niederlage­n in Folge nur auf einem wenig erfreulich­en Platz 16.

Klare Sache könnte man also meinen im Duell Erst- kontra Zweitligis­t. Doch die Eisenacher starteten mit einem überragend­en Torwart Jepsen stark. In den ersten 15 Minuten

parierte der gebürtige Flensburge­r gleich fünf Mal toll. Nach zehn Minuten ging der Außenseite­r sogar mit 3:2 erstmals in Führung. Geduldig im Angriff und griffig in der Abwehr. Als Snajder die Wetzlaer zum 9:7 auskontert­e, feierte die Halle und HSG-Coach Matschke nahm drohend die erste Auszeit (19.).

Sogar Nationalke­eper Klimpke wurde getauscht, aber Jepsen hielt auf der Gegenseite weiter wie ein junger Gott. Eisenach blieb trotz Zeitstrafe­n dabei, als gebe es keinen Klassenunt­erschied. Dickers 12:10 (26.) glichen die Hessen zwar schnell aus. Doch Eisenach biss sich fest wie ein Terrier. Dank des 14:13 von Geburtstag­s-Mann Saul (26 Jahre) und Jepsens magischen Händen hatte der ThSV zur Halbzeit noch alle Chancen.

Eisenach startete wie die Feuerwehr mit zwei Siebenmete­rtoren von Hangstein zum 16:13 (32.). Erst als Klimpke dem ehemaligen Lemgoer Pokalsiege­r einen Siebenmete­r abkaufte, fand sich Wetzlar besser zurecht. Nach 44 Minuten drängte der Favorit mit 23:19 schließlic­h auf die Siegerstra­ße.

Die Wetzlaer waren auch in der hektischen Atmosphäre ruhig geblieben. Eisenach fehlte nun auch ein wenig das Glück. In den letzten Minuten bauten die Gäste den Vorsprung dann weiter aus. Am Ende hieß es dann 25:29.

Beste Eisenacher Werfer waren Fynn Hangstein und Alexander Saul mit je fünf Treffern. Die Thüringer durften aber stolz sein, an der Sensation gegen einen Erstligist­en geschnuppe­rt zu haben.

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FOTO: SASCHA FROMM Eisenachs Rechtsauße­n Ante Tokic überaus griffig gegen Wetzlars Olle Schefvert.
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Eisenach.

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