Thüringer Allgemeine (Gotha)

Bundesbest­e kommt aus Ohrdruf

Franziska Käppler hat sich zur Tourismusk­auffrau ausbilden lassen

- Von Bernd Jentsch

Erfurt/Ohrdruf. Sprachen begeistern sie schon seit der Schulzeit – vor allem Französisc­h, Spanisch und Italienisc­h haben es ihr angetan. Deshalb hat Franziska Käppler nach ihrem Abitur an der Martin-LutherUniv­ersität in Halle ein Studium der Romanistik begonnen. Aus gesundheit­lichen Gründen habe sie die Uni aber verlassen müssen und sich umgesehen, berichtet Franziska.

„Die Überlegung­en gingen dann sehr schnell in Richtung Ausbildung, und deshalb habe ich 2017 in Gotha eine Berufsbild­ungsmesse besucht“, erinnert sich die junge Frau. Dort traf sie an einem Stand auf zwei Mitarbeite­rinnen des Erfurter Unternehme­ns „erf24 touristic Service“. Aus dem aufschluss­reichen Gespräch entwickelt­e sich der Entschluss, in diesem Betrieb eine Ausbildung zur Touristikk­auffrau zu starten.

Im darauffolg­enden Jahr begann ihre Lehre bei dem Unternehme­n im Büropark am Erfurter Flughafen. Hier habe sie in der praktische­n Ausbildung viel gelernt, davon profitiert, dass man selbst in Pandemieze­iten – im Unterschie­d zu vielen Lehrlingen aus kleineren Reisebüros – nie in Kurzarbeit war.

Franziska hat diese Chance genutzt und mit einem Prüfungser­gebnis von 98 der möglichen 100 Punkte den bundesweit besten Abschluss in ihrem Beruf hingelegt. „Da war sicher viel Glück dabei“, sagt sie auf die Frage, wie ihr das gelungen sei. Und die gute Arbeit ihrer Lehrer an der Berufsschu­le in Weimar sieht sie im Ergebnis ihrer Prüfung bestätigt. Dass sie selbst mit persönlich­em Engagement und Fleiß zu ihrem herausrage­nden Ausbildung­sabschluss

in diesem Jahr kräftig beigetrage­n hat, verschweig­t die 24-Jährige bescheiden.

Der Lohn für ihre Anstrengun­gen sind nicht nur Pokal, Urkunde und Übernahme in einer Festanstel­lung im Unternehme­n. Sie bekommt zudem ein Weiterbild­ungsstipen­dium über 8100 Euro der Bundesregi­erung, das sie innerhalb von drei Jahren nutzen kann. Auch diese Chance werde sie natürlich nutzen, kündigt Franziska Käppler an.

Gemeinsam mit zahlreiche­n weiteren jungen Frauen und Männern konnte sie im Großen Saal der Industrie

und Handelskam­mer (IHK) in Erfurt ihre Auszeichnu­ng entgegenne­hmen. „Wir haben 81 Absolvente­n, die ihre Prüfungen mit sehr gut abgeschlos­sen haben, also mindestens 92 von 100 möglichen Punkten erreichen konnten“, sagte Steffen Schulze von der IHK. Die 38 Frauen und 43 Männer seien in Pandemieze­iten dezentral zu mehreren Veranstalt­ungen eingeladen worden.

„Wir haben lange überlegt, ob es möglich ist, uns aber dann doch entschloss­en, diese persönlich­e Würdigung durchzufüh­ren“, sagte Schulze.

Lediglich der Rahmen falle dieses Jahr etwas kleiner aus.

Er danke allen Auszubilde­nden, die diese sehr guten Leistungen erreicht haben für ihre Anstrengun­gen, sagte IHK-Präsident Dieter Bauhaus. „Das sollte Sie mit Stolz erfüllen und ist eine ideale Grundlage für ihre berufliche­n Karrieren“, versichert­e Bauhaus.

Er forderte die jungen Frauen und Männer zugleich dazu auf, den aktuellen Lernmodus – in dem sie sich befänden – auszunutze­n und in ihre Weiterbild­ung zu investiere­n, um ihr Können zu vertiefen.

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FOTO: SASCHA FROMM Die Industrie- und Handelskam­mer Erfurt ehrt Auszubilde­nde. Drei Absolvente­n haben den bundesweit besten Abschluss erreicht, darunter Franziska Käppler von der Firma „erf24 touristic services“GmbH.

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