PIA FRAGT Angesagte Waschrhythmen
Neulich fragt mich meine beste Freundin Pia: „Praktizierst du eigentlich auch schon Cleansing Reduction, also das so genannte reduzierte Waschen?“
„Wieso schon? Du glaubst tatsächlich, das sei ein absolut neuer Trend?“, sag ich.
„Na, ich habe erst jetzt von dieser Bewegung gehört, die vor ein paar Jahren in England und den USA entstanden sein soll. Das Internet ist voll davon“, sagt Pia.
„Ja, und voll von wahnwitzigen Fragen rund um Cleansing Reduction, wie: ,Ab wann ist Duschen gefährlich?’ oder ,Ab wann stinkt man ohne Duschen?’. Dämlicher geht es ja wohl kaum“, sag ich.
„Wenn sich nun mal unbedarfte Menschen mit ihrer Körperpflege befassen und Rat suchen – lass sie doch!“, sagt Pia.
„Gehört es nicht seit Jahrzehnten zum Allgemeinwissen, dass tägliches Duschen der Haut eher schadet, als hilfreich zu sein? Und wirklich gefährlich ist wohl eher, einen Raubtierkäfig zu betreten – egal, ob geduscht oder ungeduscht. Wobei es da sicher auch Unterschiede im Grad des Risikos gibt, vom nasengesteuerten Puma angefallen zu werden… Doch das ist ein anderes Thema“, sag ich.
„Aber woher sollen das denn die jungen Menschen wissen, die – von Kosmetikprodukten umzingelt – geradezu genötigt werden, sich ständig unter die Dusche zu stellen?“, sagt Pia.
„Okay, dann erfindet die Generation Tausch-Handtuch halt das Fahrrad einmal mehr neu und nennt den Trend Cleansing Reduction mit der bahnbrechenden Erkenntnis: Zu häufiges Einseifen macht die Schutzschicht der Haut löchrig“, sag ich.
„Ich finde das okay, zumal man gleich noch Wasser spart“, sagt Pia.
„Klar, ich sehe es mittlerweile auch mit ganz anderen Augen, dass meine Oma mit ihrem Badewasser einst immer noch das Treppenhaus wischte“, sag ich.