Rivalität mit Gewinn
Die Erfurter Volleyballerinnen haben eine Chance verpasst, in heimischer Halle Werbung für sich zu betreiben. In der Neuauflage des Nachbarschaftsduells sind sie kaum ernsthafte Konkurrenz gewesen, auch wenn ihr Weg die Volleyball-Landschaft belebt.
Der VfB Suhl bleibt die Nummer eins in Thüringen. 15 Siege in 16 Partien gemeinsamer Erstliga-Zugehörigkeit lassen keinen anderen Schluss zu. Und der Drei-Satz-Erfolg vom Samstag sagt alles aus, jedoch auch nur die halbe Wahrheit.
Zu der gehört, dass SchwarzWeiß in den zurückliegenden sechs Monaten einen Schritt nach vorn gemacht hat. Das Spiel in dieser Serie ist druckvoller, variabler, ansprechender als in vergangenen Jahren. Dass es bloß gereicht hat, anderthalb Sätze gegen Suhl offenzuhalten, mag den einen oder anderen Zuschauer enttäuscht haben. Ein Gradmesser ist die Partie ebenso wenig gewesen wie die Wölfinnen keiner für die Erfurterinnen sind. Zu unterschiedlich sind dafür ihre Ansprüche.
Während die Schwarz-Weißen weiter kämpfen, um den sportlichen Beweis ihrer Erstliga-Zugehörigkeit anzutreten, greifen die Südthüringerinnen die Play-off-Teilnahme an. Dazwischen liegt mitunter der Hauch eines entscheidenden Punktes, manchmal aber auch ein 3:0 – und in Thüringen zudem gewinnbringende Rivalität. Dass etwa Suhl sein DreiKamera-System nach Erfurt mitgebracht hat, um das Derby aus fünf statt zwei Perspektiven dem Zuschauer am Bildschirm anzubieten, zeugt bei allem Konkurrenzdenken der Thüringer Klubs von einem gesunden Miteinander.
Das 3:0 ist eine Momentaufnahme. Es hilft Suhl mehr, als dass es den Erfurtern schadet. Die wichtigen Spiele kommen erst noch.