Thüringer HC arbeitet sich ins Pokal-Viertelfinale
Weniger souverän als erhofft, aber klar gewinnen die THC-Handballerinnen bei Solingen 29:24. Wie der Wettbewerb in Zukunft aussieht, ist offen
Die dritte Liga bleibt zunächst, erste und zweite Liga werden mit bis zu 28 Teams gespielt. Trotz Einigkeit über eine nötige Neuausrichtung ist der ganz großen Umgestaltung des Frauenhandballs von den Landesverbands-Delegierten beim Handball-Bundestag zunächst eine Absage erteilt worden. Offen ist, wie sich der Pokal künftig darstellt.
Der DHB-Pokal sei eine der Baustellen, sagte Christoph Wendt. Der Geschäftsführer der Handball-Bundesliga Frauen (HBF) verwies auf laufende Gespräche mit dem Deutschen Handball-Bund (DHB). Sofern es eine Modifizierung geben werde, schlüge sich die im Grundlagen-Vertrag nieder. Ergebnisse erwartet er aber kaum vorm Frühjahr.
Die anfänglichen Pläne, mit der Ausweitung auf 64 teilnehmende Mannschaften deutlich mehr Amateurteams einbinden zu wollen, hätten in den Augen von THC-Trainer Herbert Müller Charme. „Ich finde, der Reiz des Pokals ist Klein gegen Groß“, wiederholte er sich vor dem Achtelfinale seines THC beim HSV Solingen-Gräfrath. „Du kannst Zuschauern absoluten Top-Handball bieten. Als Spielerin hast du eine megagroße Motivation, die Jugendspielerinnen können BundesligaSpielerinnen sehen“, erklärte er die Vorzüge der vom Papier ungleichen
Duelle. Die sähe er anfangs auch lieber als Vergleiche zwischen Erstligisten. Er wäre dafür, dass Bundesligisten in den ersten beiden Runden nicht aufeinandertreffen könnten, um so viel von dem Pokal-Reiz zu erhalten. „Das eine Spiel mehr könnten die Bundesligisten verkraften, um Werbung für unseren Sport zu machen. Wir betrieben Marketing“, kehrt er die Pokalbedeutung hervor.
Für sein THC-Team besitzt der K.o.-Wettbewerb nach dem frühen Aus in der European-League-Qualifikation ohnehin eine noch stärkere Anziehungskraft. Den kürzesten Weg zu einem Titel bietet er sowieso. Auf gutem Weg Richtung Finalturnier sind die THC-Frauen. Nach dem Sieg gegen Halle nahmen die
Thüringerinnen am Samstag die Achtelfinal-Hürde beim ZweitligaDritten HSV Solingen-Gräfrath mit einem 29:24 (14:14). „Das Ziel weiterzukommen ist erreicht, auch wenn das souveräner hätte geschehen müssen“, so der THC-Trainer.
Der Zweitligist verlangte dem Favoriten mehr ab, als es ihm lieb war. „Wir mussten arg kämpfen, um vor der Pause auszugleichen“, schilderte Müller. Nach einer Viertelstunde schaffte es sein Team, den auf 3:0 enteilten Außenseiter einzufangen.
Nicht zuletzt war es ein Verdienst von Kerstin Kündig, die mit ihren Schlag-, Hüftwürfen und auch Siebenmetern ihre Nebenleute mitriss. Mit zehn Treffern trug sie entscheidend zum Weiterkommen bei.