„Nicht verrückt machen lassen“
Landespokal Rot-Weiß Erfurt meistert die Pflichtaufgabe bei Gera-Westvororte. Eingewechselter Chaabi trifft zweimal beim 2:1-Erfolg
Trainer Manuel Rost nahm die Rot-Weiß zum Kreis zusammen, zollte seiner Mannschaft Lob für die gezeigte Leistung, schwor seine Kicker auf die kommenden Aufgaben in der Oberliga ein.
„Wir überwintern im Pokal, das war unser Ziel, das haben wir geschafft“, sagte der Coach und beaufsichtigte das Auslaufen seiner Spieler in der Saarbach-Arena.
Mit 2:1 (0:0) bei der SG GeraWestvororte hatten die Erfurter am Sonnabend das Viertelfinalspiel vor 750 Zuschauern verdient gewonnen. „Wir haben den Gegner, die Bedingungen akzeptiert, die Zweikämpfe angenommen und bestimmt.“ Es sei im Geraer Stadtteil Scheubengrobsdorf nicht ums Schönspielen gegangen.
„Schön, dass es so einen Wettbewerb wie den Landespokal noch gibt, das ist etwas für die kleinen Vereine, für sie ist es das Spiel des Jahres“, sagte Manuel Rost.
Die beiden Tore von Hedy Chaabi (76., 82.) seien klasse gewesen, „beim ersten steht er richtig, wurde perfekt freigespielt, hat einen festen Fuß und vollendet präzise. Beim zweiten Tor hat er den Riecher, lässt sich vom Keeper nicht ausspielen und macht das Ding.“Chaabi hatte sogar einen dritten Treffer auf dem Fuß, doch der Ball landete an der Latte. Nach der Corona-Pause und der ersten Saisonniederlage beim
FC An der Fahner Höhe hofft der Rot-Weiß-Coach, „dass wir den Schwung mitnehmen können. Wir tragen den Namen, der verpflichtet, jeder Gegner wird gegen Rot-Weiß Erfurt immer alles reinhauen, so wie heute im Pokal und so wie in den künftigen Ligaspielen – damit müssen wir klarkommen.“
Ins gleiche Horn stieß Fatum Elezi. „Wir haben uns nicht verrückt machen lassen, auch als es bis in die Schlussviertelstunde noch 0:0 stand. Wir haben die Klasse, die individuelle und mannschaftliche Qualität, ein Tor zu machen.“
Gut, dass es zwei waren. Nach dem Freistoßtor von Tim Richter (88.) warfen die Geraer noch einmal alles nach vorn, doch die Erfurter
ließen keine zwingende Chance mehr zu. „Es war das besondere Spiel. Schade, dass es zwei individuelle Fehler waren, die zu den Gegentoren führten. Trotzdem: Wir haben ein Riesenspiel gemacht, es war tolle Stimmung. Kompliment an meine Mannschaft, wie sie nach dem 0:2, wo du eigentlich tot bist, an sich geglaubt hat und bis zum Schluss auf den Ausgleich gedrängt hat“, sagte Philipp Schlebe, einst selbst im Rot-Weiß-Nachwuchs am Ball.
Geras Torschütze Tim Richter meinte: „Genauso sollte er kommen, genau in den Winkel. Ich hab‘ die Woche und auch vor dem Spiel extra keine Freistöße geübt – das war wohl richtig. Schade, dass mein Treffer nicht der zum 1:1 war.“