Aktiv bleiben im Alter
Diese Sportarten sind Alternativen zur Gymnastik
Adendorf/Essen. Ob Gymnastik, Schwimmen oder Nordic Walking: All das sind Klassiker unter den Sportangeboten für Ältere. Es gibt aber auch ausgefallenere Aktivitäten. Wichtig ist, dass der Sport Freude macht und das Verletzungsrisiko überschaubar ist.
Was macht mir Spaß oder was hat mir früher einmal Spaß gemacht? Wer im fortgeschrittenen Alter übers Sporttreiben nachdenkt, sollte sich diese Frage als Erstes stellen, rät Philip Messerschmidt, der als Personal Trainer für Senioren viele ältere Kunden betreut. Die zweite Frage sei die nach der Verträglichkeit: „Denn oft bestehen ja nun mal körperliche Einschränkungen.“
Wer sich fit genug fühlt – und das bestenfalls auch medizinisch abgeklärt hat – kann zum Beispiel Tischtennis spielen: „Es fördert unter anderem die Auge-Hand-Koordination, die Gewandtheit und die Beweglichkeit“, sagt Messerschmidt. Der Wettkampfcharakter bei Spielsportarten wie Tischtennis sei auch positiv, hebt der Experte hervor. Das mache vielen Menschen mehr Spaß, als alleine zu joggen oder Gymnastikübungen durchzuführen.
Eine weitere gut geeignete Sportart ist Gehfußball. „Die Regeln sind ähnlich wie beim normalen Fußball“, erklärt Rainer Küpper, der beim TuS Essen-Holsterhausen das Walking-Football-Team trainiert. „Nur das Laufen ist verboten – egal, ob mit oder ohne Ball.“So ist der Sport wie gemacht für Menschen, deren Herz für den Fußball schlägt, die sich in den klassischen Fußballmannschaften aufgrund ihres Alters oder körperlicher Beschwerden aber nicht mehr wohlfühlen. Das Feld beim Gehfußball ist 20 mal 40 Meter groß, es gibt keinen Torwart, meist sind sechs Feldspieler pro Mannschaft im Einsatz. „Der Ball darf nur bis Hüfthöhe gespielt werden“, sagt Küpper. Grätschen und grober Körperkontakt sind verboten. Diese Regeln zielen darauf ab, Verletzungen und körperliche Überforderungen zu vermeiden. Körperliche Einschränkungen müssen beim Walking Football kein Hindernis sein.
Wer sich gerne zur Musik bewegt, kann auf verschiedene Tanzarten setzen: So könne man sich – wenn kein zu hoher Blutdruck oder andere Risiken dagegensprechen – auch in eine Zumba-Stunde wagen, schlägt Messerschmidt vor.
Oder man belegt einen Line-Dance-Kurs. Hier wird choreografiert getanzt. Wegen der unterschiedlichen Schrittfolgen, Drehungen und Richtungswechsel sei das super für Ältere geeignet, so der Personal Trainer. So bleibe man agil, wendig und flink – „auch im Kopf“. Dazu kommt: Idealerweise sind in dem Kurs alle Altersgruppen gemeinsam aktiv. Das stärkt das soziale Miteinander. dpa