Heim wird für Bildungseinrichtung zur Achillesferse
Die Fachschule für Bau, Wirtschaft und Verkehr stellt Lehrbetrieb Interessierten wieder mit Tag der offenen Tür mit
Gotha. Ein Online-Tag der offenen Tür ist für Schulen schwierig durchzuführen, uneffektiv obendrein. Räume und Lehrbetrieb lassen sich per Videokonferenz nur zweidimensional vermitteln. „Es fehlt das unmittelbare Gegenüber und ist anonymer. Die Bewerber lieben das persönliche Gespräch“, stellt der amtierende Schulleiter Jens Schuppan immer wieder fest.
So hat die Fachschule für Bau, Wirtschaft und Verkehr Gotha ihr Haus am Trützschlerplatz, Profil und Studienangebote Interessierten erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie wieder unmittelbar vorgestellt – mit Abstand und HygiSeit enemaßnahmen. Erwachsene gehen damit ganz routiniert um, besagt eine Erfahrung Schuppans der letzten eineinhalb Jahre.
„Außerdem haben wir einen hohen Impfstatus an unserer Schule.“Es habe keine Infektionsausbrüche gegeben. Der Unterricht laufe seit Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts „ganz normal“ab. Anderes stellt sich langwieriger dar.
etwa fünf Jahren, seitdem der langjährige Schulleiter Winfried Höhne in den Ruhestand gegangen ist, gibt es noch keinen Nachfolger. Seither führt Schuppan die Fachschule amtierend, „mit Hilfe der Abteilungsleiter und des Personals“fügt er hinzu. „Wann die Stelle besetzt wird, wissen wir nicht.“
Derzeit besuchen etwa 400 Studierende die Fachschule. Deren Zahl ist seit Jahren konstant, war aber vor etwa 20 Jahren doppelt so hoch. Schuppan registriert, dass die Zahl der Teilzeitschüler zugenommen hat. Etwa 70 nehmen derzeit Vollzeit-Unterricht war. Studierende kommen aus der ganzen Bundesrepublik, insbesondere weil Verkehrstechnik und Baudenkmalpflege
einmalig in Thüringen sind. Betriebswirtschaft erfahre mehr regionalen Zulauf, die Bautechnik auch aus angrenzenden Bundesländern.
Dafür wird das Heim in der Eisenacher Straße benötigt. Vor etwa 50 Jahren errichtet, gibt es dort einen „Sanierungsstau ohne Ende“; Schuppan: „Das ist unsere Achillesferse.“Für 2021 sei der Betrieb des Heims – es gehört dem Land – noch genehmigt worden. Weil der Freistaat sich für Unterbringung der Erwachsenen nicht zuständig fühle, laufe das Heim, belegt mit 70 bis 80 Personen, vor allem Verkehrstechniker, ähnlich einem Hotel. Die Frage sei, wie lange noch. Davon hängt auch die Zukunft der letzten Fachschule in Gotha ab.