Was Kunst doch alles kann
Kurz vor seinem 80. Geburtstag lädt Volker Grahn zu seinem letzten Herbstsalon in Bad Tabarz ein
Zum vierten Mal lädt Volker Grahn zum „Herbstsalon“in seine kleine, aber feine Galerie ein. Mit vielen interessanten, zum Verkauf stehenden Gemälden und Grafiken will er, der im Dezember 80 wird, sein Lebenswerk als Kunstvermittler abschließen.
Auch diesmal begegnet der Besucher einer stilistischen Vielfalt, die bei Franz Vetters romantischen Landschaften beginnt und bei Max Bills und Otto Herbert Hajeks „Konkreter Kunst“endet. Dazwischen sind viele, zum Teil erstmals ausgestellte Werke zu sehen, deren individuelle Ausprägung den Blick des Betrachters anzieht.
Natürlich ist wieder Werner Schubert-Deister vertreten. Daneben drei Bilder von Harald R. Gratz, die Elemente der Collage aufweisen, aber auch demonstrieren, wie reizvoll ein altes Bild wirken kann, wenn es teilweise übermalt worden ist. Auch Gerd Kanz’ ungewöhnliche Technik, mittels eines Stechbeitels zerklüftete, reliefartige Strukturen zu erzeugen und, gemeinsam mit einer der Natur abgesehenen Farbgebung, faszinierende Stimmungen hervorzurufen, sorgt hier für eindrucksvolle Erlebnisse.
Wer einfach nur das freudvolle Entdecken von Landschaft oder Stadtarchitektur sucht, der wird fündig bei Johannes Heisigs 2001 entstandener „Landschaft mit See“ oder eben bei Andreas Matterns farbenprächtiger Impression „Berlin“.
Ganz und gar ausgefallen mutet ein Werk Jürgen Böttchers (Pseudonym: Strawalde) an, in dem er „Die Stones“porträtiert hat: Ein Stück weißes Papier, an das man schon ein wenig näher herantreten muss – ein Prägedruck: Reliefartige punktförmige Ausstülpungen des Papiers offenbaren sich, aneinandergereiht, dem staunenden Betrachter als Silhouette der vier Rockmusiker.
Was Kunst doch alles kann! Zu entdecken bis Mitte März in Grahns Galerie.
Galerie Grahn: H.-Hoffmann-Straße 6 A, Die-Fr 14-18, Sa 10-13 Uhr und nach Vereinbarung; Tel.: 036259 / 58001