Thüringer Allgemeine (Gotha)

Marotten gehören dazu

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Jeder von uns hat so seine Marotten: Schranktür offen lassen, Licht vergessen auszumache­n oder das Geschirr auf die Spülmaschi­ne, statt gleich in den Geschirrsp­üler zu stellen. Die Liste lässt sich fortsetzen...

Es lohnt sich nicht, sich darüber zu ärgern oder deswegen zu streiten. Niemand kann von sich behaupten, dass man immer alles richtig macht, oder ?

Man bekommt mit zunehmende­m Alter eine andere Sichtweise auf die Dinge. Sich über Dinge aufzuregen, die man nicht ändern kann, schadet nur einem selbst. Das nimmt uns Energie und Zeit für die schönen Dinge des Lebens.

Und gerade das macht es aus, seine Sichtweise zu überdenken. Man spürt die Veränderun­gen der Menschen, ihre Zweifel, vielleicht auch Angst. Es fehlt die Unbeschwer­theit der Vergangenh­eit. Sie wird es so auch nicht mehr geben. Das muss aber nicht gleichbede­utend mit Pessimismu­s einhergehe­n. Jeder kann seinen Teil dazu beitragen, dass es ihm gut geht.

Denn eigentlich haben wir keinen Grund zu jammern. Es gibt immer einiges, was man besser machen könnte.

Im Spiegel der Zeit, unserer Zeit, die wir noch vor uns haben, sehen wir, dass wir die Fehler der Vergangenh­eit nicht rückgängig machen können. Die Gegenwart, in der wir versuchen, in unserem Alter jeden Tag auszufülle­n und die Zukunft mit der Hoffnung, dass wir und unsere Lieben gesund bleiben.

„Das Leben ist schön, von einfach war nicht die Rede.“Dieses Zitat gefällt mir immer wieder. Es gibt uns die Zuversicht, alle Höhen und Tiefen, wie bisher zu meistern. Lassen wir uns nicht unterkrieg­en von schlechten Nachrichte­n oder Menschen, die uns nicht gut tun. Jeder entscheide­t für sich, bewusst oder unbewusst, mit welchen Marotten man miteinande­r leben kann.

Nutzen wir auch die grauen Tage für einen Spaziergan­g durch den goldenen Herbst. Trotz oder gerade wegen der bestehende­n Einschränk­ungen.

Das Leben ist schön...

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