Schwimmhallen sollen öffnen
Ramelow kündigt für Thüringen leichte Lockerungen ab 8. Februar an. Kritik am Bund
Erfurt. In Thüringen sollen die Corona-Einschränkungen vorsichtig gelockert werden. Das teilte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) am Montagabend nach der Videokonferenz mit den Amtskollegen und dem Bund mit.
„Wir haben in Thüringen die schärfsten Regelungen in ganz Deutschland“, sagte er. Dies liege daran, dass das Land zuletzt die höchsten Infektions- und Hospitalisierungsraten hatte. Derzeit sei aber das Gegenteil der Fall – auch wenn sich dies wegen der neuen Coronavirus-Variante Omikron wieder sehr schnell ändern könne.
Laut Ramelow sollten Schwimmhallen und Thermen ab dem 8. Februar vorerst wieder nach der 2Gplus-Regel öffnen. Auch sei er dafür, zu Sportveranstaltungen wieder Zuschauer zuzulassen. Damit werde die Verordnungslage an die Thüringer Nachbarländer angeglichen.
Der Ministerpräsident kündigte zudem an, die 2G-plus-Regel in der Gastronomie nicht pauschal einzuführen. Damit widersprach er seiner Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke), die genau dies in dieser Zeitung gefordert hatte.
Laut Ramelow soll es nun bei der geltenden Hotspot-Systematik bleiben. Danach gilt die 2G-plus-Regel in den Restaurants nur in jenen Regionen, in denen die Infektionsinzidenz über 1000 liegt. Ab 1500 müssen die Lokale geschlossen werden.
Zuvor hatte die Opposition von CDU und FDP Werners Äußerungen scharf kritisiert. Die Unionsfraktion im Landtag wiederholte zudem die Forderung, die Sperrstunde in Gaststätten abzuschaffen.
Laut der AfD-Fraktion zerstörten die Ministerpräsidenten „mit ihren ständig aufs Neue gebrochenen Versprechen den sozialen Frieden und das Vertrauen in die Institutionen“.
Ramelow selbst bemängelte, dass der Bund die Verkürzung des Genesenenstatus auf drei Monate nicht mit den Ländern abgestimmt habe. „Das darf sich so nicht wiederholen“, sagte er. Hier müsse es mehrwöchige Informations- und Übergangsfristen geben.