Konzert im Tank
Die Band Between Music spielt unter Wasser. Dafür braucht sie spezielle Instrumente
Wenn Morten Poulsen und seine Kolleginnen und Kollegen ein Konzert geben, tauchen sie dafür ab. Und zwar im wörtlichen Sinne. Denn sie steigen wirklich ins Wasser. Drei Musikerinnen und zwei Musiker gehören zu der einzigartigen Unterwasser-Band Between Music aus Dänemark.
Sie treten in fünf kleinen Becken, ähnlich wie Wassertanks, auf der Bühne auf und musizieren dann unter Wasser. Morten Poulsen spielt das Schlagzeug. Dieses Instrument hat er schon als Kind gelernt. Später machte er es zu seinem Beruf. Weil Morten Poulsen auch schon immer gern ungewöhnliche Sachen ausprobiert hat, kam ihm das Musizieren unter Wasser gerade recht.
Das ist allerdings wirklich nicht einfach. „Es gab keine Musiker, bei denen wir uns etwas abgucken konnten“, sagt er. So musste die Band vieles einfach selbst ausprobieren und entdecken. „Unter Wasser funktioniert nicht alles so, wie an der Luft“, erklärt Morten Poulsen. Wasser hat zum Beispiel einen höheren Widerstand. Das heißt, wir brauchen mehr Kraft, um uns darin zu bewegen.
Deshalb sind Bewegungen im Wasser langsamer als an der Luft. Für Morten Poulsen macht es das besonders schwer. Denn ein Schlagzeug wird meist schnell gespielt. „Ich musste das Schlagzeugspielen noch mal ganz neu lernen“, erzählt er. Unter Wasser benutzt er nun zwei Hammer statt der Drumsticks aus Holz. Die Hammer sind schwerer und lassen sich so schneller durchs Wasser bewegen. Damit sein Körper nicht an die Wasseroberfläche treibt, trägt er außerdem Gewichte,
die ihn unten halten.
Um sich länger auf die Musik zu konzentrieren, lernten Morten Poulsen und seine Kolleginnen und Kollegen außerdem, die Luft länger anzuhalten. Taucher halfen ihnen dabei. Heute kann Morten Poulsen bis zu zweieinhalb Minuten die Luft anhalten. Seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter mussten auch noch andere Probleme lösen. So konnten sie nicht einfach unter Wasser singen. Denn wenn sie Luft aus ihrem Mund drücken, entstehen viele Bläschen, die Geräusche machen.
Deshalb lernten sie eine spezielle Atemtechnik. Damit bewegen sie die Luft in ihrem Mund beim Singen nicht raus, sondern hin und her. Es eignen sich auch nicht alle Instrumente für Konzerte unter Wasser. „Das Saxophon macht zu viele Blasen“, sagt Morten Poulsen.
Zusammen mit Wissenschaftlern und Instrumentenbauern entwickelte die Band aber passende Instrumente. Sie heißen etwa Crystallophone, Rotacorda und Hydraulophone. Teilweise bestehen sie aus Glas. Oder sie haben Ventile, die Töne mit Wasser statt mit Luft erzeugen. dpa