Eis ist nicht gleich Eis
Im Winter werden Straßen und Wege oft glatt. Die Ursachen sind unterschiedlich
Die Füße finden keinen Halt mehr. Sie rutschen weg, und plötzlich liegt man auf dem Boden. Im Winter kann es auf Wegen glatt werden. Sogar Autos rutschen von der Straße. Dabei ist Glätte aber nicht gleich Glätte.
Der Wetter-Experte Andreas Friedrich nennt vier Arten: Eisglätte entsteht etwa, wenn Pfützen gefrieren. Oft passiert das nachts, wenn die Temperaturen unter null Grad Celsius sinken. „Das ist besonders tückisch, weil man nicht damit rechnet, wenn es nicht geschneit oder geregnet hat“, sagt Friedrich.
Glatteis bildet sich dagegen, wenn Regen oder Sprühregen gefriert. „Es kann auf verschiedene Art entstehen“, sagt der Meteorologe. Eine Art: Der Boden ist gefroren, die Luft ist aber wärmer als null Grad Celsius. Der Regen fällt und friert am Boden fest.
Oder der Boden ist zwar nicht so kalt, aber der Regen ist unterkühlt. Regentropfen können flüssig sein, obwohl sie unter null Grad kalt sind. Fallen diese unterkühlten Tropfen auf eine Oberfläche, bildet sich eine Eisschicht. Die schlimmste Art: Unterkühlter Regen fällt auf gefrorenen Boden.„Das gibt es selten“, sagt Andreas Friedrich. Es seien aber schon mal Menschen auf solchen Glatteis-Straßen Schlittschuh gelaufen.
Reifglätte, die dritte Art, besteht aus Eiskristallen, die sich aus feuchter Luft bilden. Die Luftfeuchtigkeit gefriert am Boden, wenn die Temperatur sinkt. Eine raue Schicht entsteht. „Die kann man manchmal wegkratzen“, sagt Friedrich. Ab und zu sehe man Reifglätte nur auf Brücken, weil die schneller kalt werden als der Boden. Da sei im Winter Vorsicht geboten.
Schneit es und der Schnee bleibt liegen, bildet er eine Schneedecke. Trampeln Fußgänger sie fest oder Autos fahren sie fest, wird sie rutschig. Wir sprechen von Schneeglätte. Das Gute: Die Schneeglätte ist meist überall. Daher laufen und fahren alle vorsichtiger. dpa