Sprungbrett für Talente
Motor Zella-Mehlis mit mobiler Sprungschanze bei „Sterne des Sports“geehrt
Zella-Mehlis. Zum Kindertag im September 2019 lud eine mobile Skisprungschanze aus Willingen beim Sportfest des SC Motor Zella-Mehlis die Jungen und Mädchen zum Ausprobieren ein. „Uns rannten die Kinder die Bude ein. Da haben wir beschlossen, einfach selbst solch eine Anlage zu bauen“, sagt Initiator Klaus Spies. Nun erhielt das Projekt eine besondere Anerkennung.
Beim in ganz Deutschland ausgeschriebenen Wettbewerb „Sterne des Sports“, der das ehrenamtliche und gesellschaftliche Engagement in den Vereinen würdigen soll, erreichte der Thüringer Landessieger beim Publikumspreis den zweiten Platz. Mit dem „Großen Stern des Sports“in Gold ist für 2021 der Verein congrav new sports aus Halle/ Saale geehrt worden.
In etwa 400 Stunden ehrenamtlicher Arbeit haben Spies und seine Mitstreiter Günter Beutel, Arno
Flemming, Bernd Jäger, Siegmar Jäger, Joseph Tonhauser und Helmut Schlott die fahrbare SkisprungSchanze gebaut. Trainer und Übungsleiter gaben wichtige Tipps. Es wurde geschraubt, gebohrt, geflext und gestrichen, bis sie schließlich am Rande des Junior-Cross des
Rennsteiglaufes im vergangenen Oktober erstmals zum Einsatz kam und wenige Tage später auch bei der deutschen Meisterschaft der Nordischen Kombinierer in Zella-Mehlis von den Kindern begeistert in Beschlag genommen wurde.
Spies sieht die mobile Schanze als wichtigen Beitrag der Talentsichtung: „Wenn Übungsleiter in die Kindergärten und Schulen gehen, können sie viel über das Skispringen erzählen. Wenn dann aber noch draußen gleich solch eine Schanze zum Ausprobieren steht, hat das eine ganz andere Wirkung.“Die Handhabung sei recht einfach. Als Stecksystem konzipiert, können zwei Personen die Anlage innerhalb von einer Viertelstunde aufbauen.
Beim Thüringer Skiverband (TSV) stieß der Verein einst mit seiner Initiative auf offene Ohren. Auch dank von Fördergeldern konnte das 18.000 Euro teure Projekt tatsächlich realisiert werden. „Obwohl durch Corona an vielen
Stellen die Preise gestiegen sind, haben wir den Kostenrahmen eingehalten“, sagt Spies nicht ohne Stolz.
Beim SC Motor Zella-Mehlis ist er einfaches Mitglied, aber eines mit großem Engagement. In seiner Freizeit kümmert er sich um die Erhaltung der vereinseigenen Schanzenanlage Stachelsrain. Nun also ist eine mobile Variante hinzugekommen, die Sprünge auf zwei bis drei Metern möglich macht. „Um Weite geht es aber nicht, sondern nur darum, ein Gefühl für das Skispringen zu bekommen“, sagt Spies.
Dass jenes Projekt nun bei der Wahl „Sterne des Sports“beim Publikumspreis mit einem zweiten Platz bedacht wurde, macht ihn stolz: „Skispringen ist ja schon eine spezielle Sportart. Dass wir nun diese Auszeichnung erhalten haben, ist eine große Freude.“Das Preisgeld von 1000 Euro soll dort ankommen, wo nun auch die mobile Schanze unterstützend eingreift: an der Basis, beim Nachwuchs.