Thüringer Allgemeine (Gotha)

Streichs Liebe zu Leipzig lebt

Freiburg verpasst beim 1:1 im Duell um die Champions-League-Plätze den ersten Sieg bei RB knapp

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Leipzig. Seine Sympathie für Leipzig konnte Christian Streich kaum verbergen. „Ich finde die Stadt außergewöh­nlich toll. Ich komme wahnsinnig gerne her, auch zum Fußball spielen“, sagte der Freiburger Trainer. Doch ein Makel bleibt: „Wahrschein­lich werde ich in meinen Leben hier nicht mehr gewinnen.“Am Samstag fehlten beim 1:1 ganze vier Minuten. Bis kurz vor Schluss führte der SC im direkten Aufeinande­rtreffen um die Champions-LeaguePlät­ze – und kassierte doch noch einen Gegentreff­er durch Angelino (90.). Immerhin, sagte Streich, „so wichtig“sei ein erster Auswärtssi­eg in Leipzig auch nicht.

Nur drei Tage nach dem Last-Minute-Erfolg im 120-minütigen Pokalkrimi in Bochum war die Partie kräftezehr­end für die Freiburger, die durch Ermedin Demirovic (38.) in Führung gegangen waren. „Nach dem Spiel in Bochum, wo wir voll an die Kante gegangen sind, hat die Mannschaft von der Energie und Haltung her ein außergewöh­nliches Spiel gemacht“, sagte Streich.

Gesprächsb­edarf herrschte noch nach dem Salut-Jubel von Demirovic und Lucas Höler nach dem Tor. „Natürlich denken sie nicht an das Militär, wenn sie so etwas machen. Aber ich muss es mir natürlich anschauen und dann sprechen wir darüber“, sagte Streich auch vor dem Hintergrun­d des Kriegs in der Ukraine. Demirovic entschuldi­gte sich am Sonntag für die Art des Jubelns.

Es sei keine gute Idee gewesen. „Jetzt im Nachhinein tut uns das auf jeden Fall leid“, sagte der 23-Jährige: „Soweit haben wir nicht nachgedach­t. Wir machen das schon einige Zeit. Auch lange vor dem Krieg“.

Verschmerz­en konnte der Trainer, dass seine Spieler nur vier Mal aufs Tor schossen – Tiefstwert für Freiburg in dieser Saison. Immerhin verbucht seine Elf mit 41 Punkten nach 25 Spielen die zweitbeste Bundesliga-Bilanz. Nur in der Saison 1994/1995, als der SC am Ende Dritter wurde, waren es zu diesem Zeitpunkt mehr (49). dpa

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FOTO: CHRISTOF STACHE / AFP Führung: Niklas Süle (links) jubelt mit Kingsley Coman über das 1:0. Zum Sieg reichte es gegen Leverkusen jedoch nicht.
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FOTO: GETTY Freiburgs Trainer Christian Streich.

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