Thüringer Allgemeine (Gotha)

An der Seite von Colin Firth

Der Erfurter Alexander Beyer ist im Mai in zwei ARD-Krimis und dem Kinofilm „Die Täuschung“zu erleben

- Von Ulrike Merkel

Erfurt/Barcelona. Mit „Sonnenalle­e“wurde Schauspiel­er Alexander Beyer 1999 bekannt. Seither wirkte der gebürtige Erfurter in mehr als 100 Kino- und TV-Produktion­en mit wie „Deutschlan­d 83“, die NSUTrilogi­e „Mitten in Deutschlan­d“oder das Drama „Styx“, das 2019 den Deutschen Filmpreis als bester Film erhielt. Alexander Beyer zeichnet eine beeindruck­ende Wandlungsf­ähigkeit aus. Er gilt als „unbekannte­r Bekannter“, eine Beschreibu­ng, die er „herrlich“findet.

Diesen Mai wird der Wahl-Münchener in drei neuen Filmen zu erleben sein. Als Vorgesetzt­er Miguel Fernandez verstärkt er das Team der „Barcelona-Krimis“der ARD. Seine ersten zwei Einsätze hat er in den aktuellen Fällen „Der längste Tag“und „Der Riss in allem“, die diesen und nächsten Donnerstag, den 5. und 12. Mai, ausgestrah­lt werden. Darüber hinaus spielt er in der britisch-amerikanis­chen Koprodukti­on „Die Täuschung“an der Seite von Colin Firth, die am 26. Mai in die deutschen Kinos kommt.

Alexander Beyer wurde 1973 in Erfurt geboren. Sein Großvater begeistert ihn für Kunst und Kultur. Als Kind verbringt er viel Zeit in dessen Geigenbaue­r-Werkstatt am Erfurter Anger. Dort trifft er auf die illustre und zugleich fasziniere­nde Kundschaft des Großvaters, bestehend aus exzentrisc­hen Künstlern, Musikern bis hin zum Zirkusclow­n. Während der Schulzeit spielt Alexander Beyer zudem im Pionierbe theater, der heutigen Schotte, und hat erste Auftritte am Opern- und Schauspiel­haus in Erfurt.

Nach dem Abitur zieht er nach Berlin, studiert an der renommiert­esten Schauspiel­schule im Land, der „Ernst Busch“. Doch bald kommen erste Engagement­s. Ein Angebot jagt das nächste, dass er irgendwann das Studium aufgibt. „Die

Arbeit hat mich sehr in Beschlag genommen“, erinnert er sich.

Das hat sich bis heute nicht geändert. Nach dem Wechsel der Produktion­sfirma wird er nun dauerhaft im „Barcelona-Krimi“mitwirken. Sein Fernandez sei ein klarer Typ, der seine zwei Hauptermit­tler (Clemens Schick und Anne Schäfer) stets bremse, aber auch dränge, ihre Fälle auf korrektem Weg zu lösen. „Ich bin das Krokodil und auch die Großmutter“, beschreibt Beyer scherzhaft die Rolle. Während im ersten Fall „Der längste Tag“Jungen aus sozial schwachen Milieus spurlos verschwind­en, wird in Fall zwei „Der Riss in allem“eine junge Polizistin erschossen. Die schwedisch­e Regisseuri­n Carolina Hellsgard ha

einst ihren ersten Spielfilm, den Zombie-Horror-Streifen „Endzeit“, in Weimar, Jena und Umgebung gedreht, erzählt Beyer.

Die Dreharbeit­en zum Kinofilm „Die Täuschung“fanden 2020 in London und Malaga statt. Die Produktion basiert auf wahren Tatsachen: Während des Zweiten Weltkriege­s wollen die Briten der deutschen Wehrmacht weismachen, dass die Alliierten eine Großoffens­ive auf Griechenla­nd planen anstelle auf Sizilien: die Operation Mincemeat. Alexander Beyer spielt einen General der Wehrmacht. Bereits vor vier Jahren wirkte er in der britischen Serie „Die Libelle“mit. „Vermutlich hat sie der Regisseur gesehen und mich deshalb für das Weltkriegs­drama angefragt“, sagt der Schauspiel­er.

Demnächst wird er in einer weitere englischsp­rachigen Produktion zu sehen sein: In „Daliland“, einem Werk über die späten Jahre des Künstlers Salvador Dali, wurde er neben Ben Kingsley, Barbara Sukowa und Ezra Miller besetzt.

Alexander Beyer lebt mit seiner Partnerin, der Schauspiel­erin Annika Blendl, und den zwei schulpflic­htigen Kindern in München. In seiner Freizeit liebt er es, „umweltvert­rägliche Skitouren zu gehen“. Das Skifahren erlernte er einst in Oberhof und Schmiedefe­ld.

Termine

„Barcelona-Krimis“: Heute sowie

Do, 12. Mai, jeweils 20.15 Uhr, ARD. „Die Täuschung“läuft ab 26. Mai in den deutschen Kinos an.

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FOTO: ARD DEGETO/A. RESMINI Szene aus dem „Barcelona-Krimi“der ARD „Der längste Tag“. Heute hat der Erfurter Schauspiel­er Alexander Beyer darin seinen ersten Auftritt als Vorgesetzt­er des Ermittlert­eams, Miguel Fernandez.

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