Thüringer Allgemeine (Gotha)

Gold als Geldanlage ist nicht sicher

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Wegen des Konflikts mit Russland und der steigenden Inflation mache ich mir Sorgen um mein Geld. Sollte ich jetzt in Gold investiere­n?

Es antwortet Andreas Behn von der Verbrauche­rzentrale Thüringen:

Gold wird oft als sichere Geldanlage in turbulente­n Zeiten beworben. Die Argumente der Anbieter: Das Edelmetall habe Kriege, Depression­en und mehrere Währungsre­formen überstande­n. Anders als Papiergeld könne es auch nicht beliebig vermehrt werden. All das mag stimmen. Dennoch wird Gold dadurch nicht zu einer Geldanlage, in die Sie als Privatanle­ger größere Teile Ihres Vermögens stecken sollten. Der Wert von Gold ist heftigen Schwankung­en unterworfe­n und es ist daher eine riskante Investitio­n. In den letzten 20 Jahren pendelte der Goldpreis zwischen rund 300 und 1750 Euro. Zudem bringt Gold weder Zinsen noch Dividenden. Einen realen Gewinn erzielen Sie als Anleger daher nur, wenn der Goldkurs steigt und Sie dann verkaufen. Dazu muss der Kursgewinn aber erst die anfallende­n Kosten übersteige­n, etwa für ein Bankschlie­ßfach oder anfallende Gebühren des Händlers. Gerade bei kleinen Mengen ist der Kauf von Gold teuer. Trotz der genannten Nachteile müssen Sie Gold aber nicht pauschal als Geldanlage ausschließ­en. In einem breiten Anlagemix – etwa bestehend aus Zinspapier­en und Aktien – kann die Beimischun­g von Gold zur Risikostre­uung beitragen. Dafür sollten Sie aber nicht mehr als fünf bis zehn Prozent Ihres Vermögens in Gold anlegen.

Das Verbrauche­rtelefon erreichen Sie immer freitags von 9 bis 10 Uhr unter

0361/2 27 55 55

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