Einheitliches Rot in der Innenstadt
Die Stadt Gotha lässt Hülsen für Sonnenschirme setzen und will die Außengastronomie beleben
Gotha. Gotha wird rot. Nicht politisch, das ist das SPD-geführte Rathaus bereits. Vielmehr geht es um die Gestaltung der Innenstadt. Die Sonnenschirme der Außengastronomie sind jetzt fast einheitlich mit rotem Stoff bezogen. Das Backhaus Nahrstedt am Neumarkt hat damit begonnen, solche Schirme aufzustellen, das benachbarte italienische Restaurant nachgezogen. Entlang der Fassade bilden sie eine rot beschirmte Front.
Auch auf dem unteren Hauptmarkt werden über den Tischen und Stühlen der Außengastwirtschaft des Ratskellers rote Schirme aufgespannt, diese sind noch mit Werbeaufschrift versehen. „
Wir haben aber die Farbe nicht vorgegeben“, sagt der für Baubelange zuständige Bürgermeister Ulf Zillmann, der als CDU-Mann mehr der schwarzen Fraktion zugehörig ist.
Fußgängerzone für Autoverkehr gesperrt und Hauptmarkt barrierefrei Zwischen Mitarbeitern der Stadtverwaltung und Denkmalpflege sowie Gastronomen hatte es im Vorfeld dazu Gespräche gegeben. Statt Verordnungen per Gestaltungssatzung zu erlassen, seien Regelungen im Dialog getroffen worden. Beschlossen ist: Es gibt keine Holzpodeste für Tische und Stühle mehr. Die Stadt setzt Hülsen für Sonnenschirme. Die Gastronom besorgen die Schirme, diese möglichst ohne
Werbeslogans. Auf dem Neumarkt und in der Erfurter Straße ist das geschehen. Auf dem unteren Hauptmarkt sollen als Nächstes Hülsen ins Pflaster gelassen werden. Für den oberen Hauptmarkt gebe es noch keine Anfragen.
„Voraussetzung dafür war, die Fußgängerzone für den Autoverkehr zu sperren und den Hauptmarkt
barrierefrei zu gestaltet“, erinnert Bärbel Ernst (Mitarbeiterin Stadtsanierung).
Ziel sei, die Gastronomie in der Innenstadt noch stärker ins Freie zu bringen, das möglichst mit einem einheitlichen Bild, sagt Zilllmann. Auf dem Neumarkt habe sich die Szenerie verbessert, stellt er mit Blick auf die wieder sichtbare Treppen
dort fest. Zur freundlichen Atmosphäre auf dem Neumarkt trägt jetzt wieder das Plätschern des Brunnens bei. Nach acht Wochen Bauzeit ist der Laufbrunnen nun wieder in Betrieb. Die Denkmalpflege Mühlhausen hat ihn instandgesetzt.
Es wurden die Fugen saniert, der Plattenbelag aufgenommen, das alte verschlissene Mörtelbett entfernt und die Platten neu verlegt. Die Granitsteinoberflächen wurden gereinigt, die verkippten Randsteine nach Instandsetzung des Untergrundes aus- und eingebaut.
Das hat insgesamt 52.000 Euro gekostet. Die Gothaer Stadtverwaltung hatte ursprünglich mit 30.000 Euro gerechnet.