Wahnsinn in Schwarz-Rot
Die Eintracht boomt, Frankfurt bebt. Der große Traum lebt, er elektrisiert. Und er reißt nicht nur in der Mainmetropole mit. Sevilla ist nur 90 Minuten entfernt.
Prominenz auf der Tribüne, Euphorie rundherum: Das Rückspiel gegen West Ham um den Einzug ins Europa-League-Finale in zwei Wochen wird zum Spiel des Jahres. Das Team um Oliver Glasner ist bereit für eine magische Nacht.
Über Jahre wirkte es, dass die Europa League und die deutschen Teams nicht so recht zueinander passen sollten. Die Eintracht und der zweithöchste Klub-Wettbewerb aber, das fügt sich seit dem Halbfinal-Coup unter Coach Adi Hütter. Drei Jahre später fehlt erneut nur ein Schritt bis ins Endspiel, der Silberpokal scheint gar näher denn je.
Die Ausgangslage ist nach dem souveränen Hinspielsieg blendend. Und ein Tollhaus Waldstadion wird die Mannschaft tragen. Ausverkauft ist es längst. Die wenigen Tickets, die am Mittwochnachmittag auf dem Zweitmarkt angeboten wurden, waren mit mehr als 2000 Euro ausgepreist. Der Wahnsinn in Schwarz-Rot. Und ein Rückspiel um Alles oder Nichts.
Gelingt am 18. Mai der Cup-Sieg, spielte Frankfurt erstmals in der Champions League. Es ist die einzige Chance, um in der kommenden Serie europäisch dabei zu sein.
Auf halbem Weg zum Endspielort, in der Bundesliga hingegen in der Grauzone: Es gehört zu den Mysterien des Fußballs, weshalb das gleiche Team in der Liga nicht vom Fleck kommt, in der Europa League aber groß mitmischt.
Zuzutrauen ist den Hessen dort nun alles. Und wer wünschte ihnen das Finale nicht. Einer Mannschaft ohne gigantische Transferausgaben, das nie abgehoben wirkt, das so viel Herz auf Europas Bühne zeigt. Heute sind wir alle Eintracht.