Thüringer Allgemeine (Gotha)

Neuanfang Giro: Buchmanns Traum vom Podium

Kletterspe­zialist verzichtet auf Tour de France und will endlich die Leidenszei­t überwinden

- Von Stefan Tabeling

Budapest. Bloß nicht wieder stürzen. Wenn am Freitag der 105. Giro d'Italia in Budapest gestartet wird, hofft Emanuel Buchmann auf ein Ende seiner fast zweijährig­en Pannenseri­e. Stürze, Krankheite­n und Corona haben die deutsche Rundfahrt-Hoffnung seit seinem starken vierten Platz bei der Tour de France 2019 immer wieder zurückgewo­rfen. Sein Ziel hat der Kletterspe­zialist aus dem Allgäu aber nicht aus den Augen verloren. „Die Erwartungs­haltung war immer das Podium, das war mein Ziel und ist es noch“, sagte Buchmann.

2020 war er bei der DauphinéRu­ndfahrt gestürzt und anschließe­nd bei der Tour nicht mehr konkurrenz­schmack. fähig. Im vergangene­n Jahr lag Buchmann beim Giro bis zur 15. Etappe aussichtsr­eich auf dem sechsten Platz, ehe er nach einem Sturz aufgeben musste. Das sei „niederschm­etternd“gewesen.

„Es zählen am Ende nur Ergebnisse und die haben gefehlt“, ergänzte der gebürtige Ravensburg­er. Dazu warfen Krankheite­n und Corona das Leichtgewi­cht immer wieder zurück. Wie bei den Olympische­n Spielen im Vorjahr, als sein Zimmerkoll­ege Simon Geschke kurz vor dem Straßenren­nen positiv getestet wurde. Buchmann verbrachte eine schlaflose Nacht in Tokio zwischen PCR-Tests und war anschließe­nd chancenlos.

Nach seiner Rückkehr erkrankte der 29-Jährige selbst an Covid-19. Den gesamten Rest der Saison habe ihn das beeinträch­tigt. „Ich konnte mein normales Niveau nicht mehr erreichen“, sagt er. Da passt es ins Bild, dass er auch dieses Mal „nicht mit absoluter Topform“an den GiroStart geht. So hatte sich Buchmann nach der Baskenland-Rundfahrt eine Bronchitis eingefange­n.

„Wenn aber alles gut läuft, dann passt die Form hoffentlic­h in der dritten Woche, und da wird auch die Entscheidu­ng fallen“, sagte der Fahrer vom Team Bora-hansgrohe. Die letzte Giro-Woche sei „brutal schwer“und daher ganz nach seinem GeOhnehin hat es der Giro mit mehr als 50.000 Höhenmeter­n in sich. Da fiel die Entscheidu­ng nicht schwer, den Giro der Tour vorzuziehe­n. „Mit Dänemark und Nordfrankr­eich und einer Etappe auf Kopfsteinp­flaster wäre das Risiko bezüglich Stürzen wieder enorm hoch“, erklärt der 29-Jährige mit Blick auf das Profil der Frankreich-Schleife.

Sein Team hat das Vertrauen in Buchmann nicht verloren. „Wir trauen ihm natürlich eine Top-Platzierun­g zu. Er ist immer gut für einen Platz unter den Besten. Wer Vierter bei der Tour wird, kann natürlich auch beim Giro eine sehr gute Rolle spielen“, sagt Teamchef Ralph Denk, der mit einer starken Rundfahrer­Mannschaft an den Start geht. dpa

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FOTO:DPA Emanuel Buchmann

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