Neuanfang Giro: Buchmanns Traum vom Podium
Kletterspezialist verzichtet auf Tour de France und will endlich die Leidenszeit überwinden
Budapest. Bloß nicht wieder stürzen. Wenn am Freitag der 105. Giro d'Italia in Budapest gestartet wird, hofft Emanuel Buchmann auf ein Ende seiner fast zweijährigen Pannenserie. Stürze, Krankheiten und Corona haben die deutsche Rundfahrt-Hoffnung seit seinem starken vierten Platz bei der Tour de France 2019 immer wieder zurückgeworfen. Sein Ziel hat der Kletterspezialist aus dem Allgäu aber nicht aus den Augen verloren. „Die Erwartungshaltung war immer das Podium, das war mein Ziel und ist es noch“, sagte Buchmann.
2020 war er bei der DauphinéRundfahrt gestürzt und anschließend bei der Tour nicht mehr konkurrenzschmack. fähig. Im vergangenen Jahr lag Buchmann beim Giro bis zur 15. Etappe aussichtsreich auf dem sechsten Platz, ehe er nach einem Sturz aufgeben musste. Das sei „niederschmetternd“gewesen.
„Es zählen am Ende nur Ergebnisse und die haben gefehlt“, ergänzte der gebürtige Ravensburger. Dazu warfen Krankheiten und Corona das Leichtgewicht immer wieder zurück. Wie bei den Olympischen Spielen im Vorjahr, als sein Zimmerkollege Simon Geschke kurz vor dem Straßenrennen positiv getestet wurde. Buchmann verbrachte eine schlaflose Nacht in Tokio zwischen PCR-Tests und war anschließend chancenlos.
Nach seiner Rückkehr erkrankte der 29-Jährige selbst an Covid-19. Den gesamten Rest der Saison habe ihn das beeinträchtigt. „Ich konnte mein normales Niveau nicht mehr erreichen“, sagt er. Da passt es ins Bild, dass er auch dieses Mal „nicht mit absoluter Topform“an den GiroStart geht. So hatte sich Buchmann nach der Baskenland-Rundfahrt eine Bronchitis eingefangen.
„Wenn aber alles gut läuft, dann passt die Form hoffentlich in der dritten Woche, und da wird auch die Entscheidung fallen“, sagte der Fahrer vom Team Bora-hansgrohe. Die letzte Giro-Woche sei „brutal schwer“und daher ganz nach seinem GeOhnehin hat es der Giro mit mehr als 50.000 Höhenmetern in sich. Da fiel die Entscheidung nicht schwer, den Giro der Tour vorzuziehen. „Mit Dänemark und Nordfrankreich und einer Etappe auf Kopfsteinpflaster wäre das Risiko bezüglich Stürzen wieder enorm hoch“, erklärt der 29-Jährige mit Blick auf das Profil der Frankreich-Schleife.
Sein Team hat das Vertrauen in Buchmann nicht verloren. „Wir trauen ihm natürlich eine Top-Platzierung zu. Er ist immer gut für einen Platz unter den Besten. Wer Vierter bei der Tour wird, kann natürlich auch beim Giro eine sehr gute Rolle spielen“, sagt Teamchef Ralph Denk, der mit einer starken RundfahrerMannschaft an den Start geht. dpa