Thüringer Allgemeine (Gotha)

Kurztraini­ngslager nach letztem Bundesliga-Spieltag

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■ DFB-Coach Hansi Flick hat die direkte Vorbereitu­ng auf die WM in Katar (21. November bis 18. Dezember) fertig geplant. Trotz der Kürze der Zeit nach dem letzten Bundesliga-Spieltag vor der WM (11. bis 13. November) wird das Nationalte­am vor der Ankunft in Katar noch ein Kurztraini­ngslager in Dubai vom 14. bis zum 17. November absolviere­n. Übernachte­t wird im The Meydan Hotel.

Ob in diesen Tagen auch noch ein Testspiel stattfinde­t, steht noch nicht fest. Ursprüngli­ch war ein Test gegen Japan geplant, der allerdings aufgrund der Auslosung abgesagt werden musste. Zur Erinnerung: Bei der WM trifft Deutschlan­d auf Japan (23.11.), Spanien (27.11.) und am 1.12. auf den Sieger aus dem letzten Play-off-Spiel zwischen Costa Rica und Neuseeland. ks

„Es ist ruhig, da kannst du das Fenster aufmachen, bist allein“, sagt der Nationaltr­ainer, der sich gegen den allgemein schnell aufkommend­en Vorwurf der Isolierung verwehrt. Mit „Abschotten“habe die Auswahl des Zulal nichts zu tun – „es geht einfach darum, wo wir die besten Voraussetz­ungen haben“.

Lionel Fernandez ist jedenfalls überzeugt davon, dass sein Hotel die besten Voraussetz­ungen zu bieten hat. „Haben Sie den Ausblick gesehen?“, fragt er. „Und die schönen Gärten?“Der Inder hat mit Fußball zwar nicht viel am Hut, aber in Sachen „beste Voraussetz­ungen“ist er ein Experte. Fernandez schwärmt von den Mangroven, von der vorgelager­ten Insel, auf der man Schildkröt­en und Flamingos besuchen könne, und vom Flair des Zulal, das ein ganz besonderes sei. Das schönste Wellness-Hotel im Orient, sagt Fernandez. Direkt am Eingang, sagt er, gebe es noch einen wunderschö­nen „Circle of life“aus Wasser.

Der „Circle of life“ist für die Nationalma­nnschaft bei einem Turnier relativ simpel: Überlebt das DFB-Team lange in der K.-o.-Phase, hat Chefplaner Bierhoff mal wieder alles richtig gemacht. Scheidet die Mannschaft wie in Russland in der Vorrunde aus, hat natürlich auch das Hotel eine Mitschuld. So einfach ist das.

Anlage mit 180 Apartments für das deutsche Team

An den Trainingsb­edingungen, so sagen es gewichtige DFB-Vertrauens­männer, dürfte die Winter-WM jedenfalls nicht scheitern. Die Trainingsp­lätze im Al Shamal Stadium liegen nur ein paar Minuten vom Zulal entfernt. Und selbst an Wasser, dem blauen Gold in der Wüste, mangelt es dank einer Meerwasser­entsalzung­sanlage nicht.

Überhaupt: das Wasser. Im Zulal (arabisch für „reines Wasser“) ist es eigentlich überall. Eine Lagune mit türkisblau­em Ozeanwasse­r durchzieht das größte Wellness-RetreatHot­el im Mittleren Osten, das in Nicht-WM-Zeiten traditione­lle arabische Heilkunde mit islamische­r Medizin vereinen will. Statt Alkohol

werden alkoholfre­ie Drinks angeboten: Secret of rosemary (mit Blaubeeren, Rosmarin, Vanillesir­up und Limette) oder Spring Mood Lemonade (mit Ananas, Kamillente­e, Bio-Honig und Limone).

Die DFB-Chefstrate­gen werden sich schon etwas einfallen lassen müssen, wenn sie an diesem Ort der Ruhe auch ein gekühltes Siegerbier­chen bereitstel­len wollen. Immerhin: Die Anlage mit insgesamt 180 Apartments wird natürlich exklusiv vom deutschen Team bewohnt. Kajaks und SUP-Boards stehen zur Verfügung – und auch für die Familien der Nationalsp­ieler wäre gesorgt. Neu im Angebot: Fußmassage für Neugeboren­e.

Lionel Fernandez versichert, dass es auch den Füßen der Nationalsp­ieler an nichts fehlen werde. „Hier muss man sich einfach wohlfühlen“, sagt er. Und obwohl das gehetzte Leben der Millionenm­etropole Doha an diesem Ort weit weg scheint, liegt der größte Sehnsuchts­ort nicht einmal 100 Kilometer entfernt. Im Lusail Stadium findet am 18. Dezember das WM-Finale statt. „Ohne Verkehr braucht man wahrschein­lich nicht einmal eine Stunde“, sagt Fernandez, der Deutschlan­d natürlich die Daumen drückt. „Verkehr haben wir hier in der Wüste ohnehin nie.“

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