Gewaltspuren an Leiche festgestellt
Mann stirbt nach Polizeieinsatz: Todesursache unklar
Mannheim. Erste Details zur Obduktion, Todesdrohungen gegen Polizisten und die Suspendierung der beiden beteiligten Beamten – am Mittwoch sind Staatsanwaltschaft und Polizeipräsidium Mannheim sowie das Landeskriminalamt (LKA) in Stuttgart erstmals mit neuen Informationen gemeinsam vor die Presse getreten. Dabei versprach Mannheims Polizeipräsident Siegfried Kollmar eine lückenlose Aufklärung: „Wir werden nichts vertuschen und Konsequenzen ziehen.“
Er habe am Mittwoch die vorläufige Suspendierung der beiden beteiligten Beamten unterzeichnet. Trotzdem hätten die Männer, die seit mehren Jahren als Polizisten arbeiten, ein Recht auf ein faires Verfahren, so Kollmar. Zudem verurteilte der Polizeipräsident die Hetze und Drohungen gegen Polizisten in den sozialen Medien und auf der Straße scharf – bereits 150 Verfahren habe das Präsidium deswegen eingeleitet.
Der Leiter der Mannheimer Staatswaltschaft, Romeo Schüssler, sowie LKA-Chef Andreas Stenger gaben außerdem weitere Details über das Opfer bekannt: Zwar ist die Todesursache noch nicht abschließend geklärt. Allerdings habe der Mann an einer Herzschwäche gelitten. Der Leichnam weise Hämatome, aber keine Brüche am Kopf auf. Ob die stumpfe Gewalt in Form von Faustschlägen zum Tod geführt hat, ist unklar. Einen Abschlussbericht habe die Rechtsmedizin in sechs bis acht Wochen in Aussicht gestellt. Erst dann sei klar, wie genau der Mann gestorben ist, der aus Heidelberg stammt, kroatische Wurzeln hat und 2017 eingebürgert wurde. „Bei den Ermittlungen ist für uns entscheidend, ob die Faustschläge angemessen, erforderlich und geeignet waren“, erklärte LKA-Chef Stenger.