Thüringer Allgemeine (Gotha)

Neue Angriffe auf Stahlwerk in Mariupol

Kiew meldet verletzte Waffenruhe. Beschuss auch in Russland

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Mariupol. Der Kampf um das Stahlwerk Asow-Stahl in der ukrainisch­en Hafenstadt Mariupol hält weiter an. „Mit Unterstütz­ung der Luftwaffe hat der Gegner seinen Angriff mit dem Ziel erneuert, das Fabrikgelä­nde unter seine Kontrolle zu bringen“, teilte der ukrainisch­e Generalsta­b am Donnerstag in seinem Lageberich­t mit. Der Kreml dementiert­e derweil einen Sturm auf das Gelände. In dem Stahlwerk befinden sich neben ukrainisch­en Kämpfern auch noch bis zu 200 Zivilisten. Russischen Angaben zufolge haben Zivilisten in Mariupol seit Donnerstag­morgen die Möglichkei­t zur Flucht aus dem Stahlwerk. Ob tatsächlic­h noch Menschen fliehen konnten, war unklar.

Das russische Militär hat unterdesse­n weitere Ziele in ukrainisch­en Großstädte­n beschossen. „Mit Hochpräzis­ionsrakete­n wurde auf dem Militärflu­ghafen Kanatowo nahe Kirowohrad Flugzeugte­chnik und in der Stadt Mykolajiw ein riesiges Munitionsd­epot vernichtet“, sagte der Sprecher des russischen Verteidigu­ngsministe­riums in seinem Lageberich­t am Donnerstag. Russlands taktische Luftwaffe und Heeresflie­ger hätten in der Nacht 93 Militärobj­ekte beschossen, die Artillerie mehr als 500 Ziele. Durch den Artillerie­beschuss seien mehr als 600 gegnerisch­e Soldaten und 61 Kampffahrz­euge vernichtet worden, hieß es.

In der an die Ukraine grenzenden westrussis­chen Region Belgorod wurden beim Beschuss von zwei Ortschafte­n nach Behördenan­gaben fünf Häuser und eine Stromleitu­ng beschädigt. „Von ukrainisch­er Seite aus stehen Schurawljo­wka und Nechotejew­ka unter Beschuss“, teilte der Gouverneur der Region am Donnerstag mit. Seinen Angaben nach gab es keine Opfer. Das Gebiet Belgorod hat seit Kriegsbegi­nn sechs Angriffe gemeldet, darunter auch die Zerstörung großer Treibstoff­lager. dpa

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F.: AFP Die selbst ernannte Donezker Republik zeigte ein Video, das den Angriff auf Stahlwerk zeigt.

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