Österreich warnt vor Gas-Embargo
Wirtschaftsministerin Schramböck zieht „klare rote Linie“
Berlin. Die Europäische Union zieht in der Sanktionspolitik gegen Russland die Zügel an: Nach dem Kohle-Embargo soll auch die Einfuhr von Öl boykottiert werden. Damit bleiben Russland vor allem die Gasexporte, um Geld aus Europa zu erhalten. Die Bundesregierung lehnt ein Gasembargo bisher ab. Noch immer stammen 35 Prozent der Gaslieferungen aus Russland.
Nun kommt eine klare Warnung aus Deutschlands Nachbarland, von diesem Kurs nicht abzuweichen: „Wir dürfen keine Signale in Richtung Gasembargo senden, wenn wir wissen, dass wir es nicht durchhalten – und weder wir noch Deutschland werden es durchhalten können“, sagte die österreichische Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck im Gespräch mit unserer Redaktion. „Ein Gas-Embargo ist für Österreich eine klare rote Linie.“
Die Alpenrepublik ist noch abhängiger als Deutschland vom russischen Gas: Rund 80 Prozent des Gases stammen aus Russland. Im Gegensatz zu Deutschland sind die Alternativen für Österreich begrenzt. Da es keinen Meereszugang gibt, können keine Tanker für Flüssiggas anlanden. Es brauche also Alternativen: „Die Europäische Union muss auf Fracking setzen“, fordert Schramböck.
Eigentlich hat Österreich Gasspeicher, die mehr als den eigenen Bedarf decken. Daher wurde Gas aus Österreich in andere Länder geliefert – unter anderem nach Deutschland. Der für den deutschen Markt vorgesehene und zu Gazprom gehörende Speicher in Haidach sei derzeit aber leer, sagte Schramböck. Vorräte lege Österreich derzeit nur für den heimischen Bedarf an: „Wir können nicht mit österreichischem Steuergeld Gas für Deutschland, Frankreich oder die Niederlande kaufen.“ ist seit