Eisbären auf dem Eishockey-Thron
Eindrucksvoll und verdient gewinnt Berlin den neunten Titel in der DEL
München. Müde und mit letzter Kraft schleppten sich die Berliner Eishockey-Helden in den Flieger zurück in die Heimat. Neben der Marathonsaison und der packenden DEL-Finalserie ohne Pausen steckte den Eisbären vor allem die Meisterparty in den Knochen. „Ab jetzt ist alles egal, es wird durchgefeiert“, hatte Nationalkeeper Mathias Niederberger angekündigt, der Matchwinner bei der entscheidenden 5:0-Gala in Spiel vier bei Red Bull München. Fünf Spiele innerhalb von sieben Tagen, davon vier kräftezehrende Finalpartien – dann stand der verdiente neunte Meistertitel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) für die Eisbären fest.
Die Berliner überlebten das Mammutprogramm nicht bloß – sie verteidigten ihren Titel am Ende eindrucksvoll. „Es war eine lange Reise bis hierhin, wir haben alle viel geopfert“, betonte Matthew White, der drei Treffer beim Erfolg in München erzielte.
Die Auszeichnung zum besten Spieler der Finalserie schnappte sich aber ein anderer: der nimmermüde Kapitän Frank Hördler. „Wir haben so viele geile Jungs, die brutale Leistungen gebracht haben und diese Auszeichnung genauso verdient hätten“, sagte der 37-Jährige, der bei allen neun Berliner Meisterschaften dabei war und alleiniger Rekordhalter ist.
„Der Typ ist eine Legende, die noch spielt“, sagte Tertrainer Serge Aubin über den Ex-Nationalspieler, der im nächsten Jahr „noch einmal angreifen will“und nicht ans Aufhören denkt.
Hördler war es auch, der den zahlreichen Fans den Meisterpokal präsentierte. Bis spät in den Abend besangen diese ihre Mannschaft. Dabei hatten die Eisbären in der Finalserie mit 0:1 zurückgelegen, sich aber durch drei Siege in Folge die Krone aufgesetzt. „Wir hatten eine Mission“, betonte der stolze Aubin. Sein Team kümmere sich umeinander, „wie Brüder.“.
Doch Zeit zum Ausruhen bleibt kaum. Am Samstag steht die offizielle Abschlussfeier in Berlin an, dann folgt die WM in Finnland (13. bis 29. Mai). Niederberger betonte, dass er zur Verfügung stehe. Wie es für ihn nach der Weltmeisterschaft weitergeht? „Das ist keine Frage für heute“, sagte der 29-Jährige, den es zum Finalgegner aus München ziehen soll. sid