Nur kurz Freude am Ausgleich
Fußball-Kreisoberliga: Reinhardsbrunner Notelf verliert auswärts 1:7. Neuzugang trifft
Unterbreizbach. Die reinen Zahlen sagen nicht immer alles aus: Der akut abstiegsbedrohte FSV Reinhardsbrunn verlor sein Nachholspiel bei Kali Unterbreizbach am Mittwochabend zwar deutlich mit 1:7 (1:1), doch das Gästeteam verkaufte sich dabei viel teurer, als es das Ergebnis vermuten lässt.
Die Gäste waren ohne Ersatzspieler nach Unterbreizbach gekommen. Entsprechend defensiv gingen sie zu Werke. Verletzungen wollte auf Gästeseite niemand riskieren, denn sonst hätte die Mannschaft in Unterzahl agieren müssen. Allerdings ging Kapitän Marcus Oschmann zweimal unfreiwillig zu Boden, konnte aber weiterspielen.
Das Chancen-Festival der Unterbreizbacher gegen tiefstehende Gäste begann sofort nach Anpfiff. Ein ums andere Mal tauchten die Kali-Spieler gefährlich vor dem Kasten von Christian Schleicher auf, doch der Routinier war mehrfach zur Stelle. Erst ein Distanzschuss nach Eckball nach knapp einer halben Stunde Spielzeit erlöste die Gastgeber von ihrem Druck, mit aller Gewalt das Führungstor erzwingen zu wollen. Leon Amstein, einer der jüngsten Kali-Akteure, traf zum 1:0 (27.).
Die Gäste tauchten in der ersten Halbzeit ganze dreimal vor dem Kali-Kasten auf, um ihr Schussglück zu überprüfen. Jedes Mal vergebens. Als aber kurz vor der Pause die Unterbreizbacher Abwehr viel zu sorglos in einer der wenigen Angriffssituationen der Gäste handelte, nutzte Philipp Nowak die Lässigkeit im Stile eines Vollblutstürmers aus zum nicht für möglich gehaltenen 1:1-Ausgleich (44). Nowak, zuletzt beim Luisenthaler SV aktiv, kam auf kuriose Weise zum Debüt. „Er hat nach Friedrichroda geheiratet und trainiert bei uns uns im Verein die F-Junioren. Als wir gemerkt haben, dass er ganz ordentlich kicken kann, haben wir gefragt, ob er nicht in der Kreisoberliga aushelfen möchte. Ich gehe davon aus, dass es nicht sein letzter Einsatz war“, freut sich Reinhardsbrunns Vereinschef Falk Ortlepp über den Neuzugang.
Während die Reinhardsbrunner beim Halbzeitpfiff fröhlich Richtung Kabine liefen, taten das die Kali-Spieler mit hängenden Köpfen.
Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Platzherren ganz anders. Schnell prüften sie wieder den FSV-Torhüter Schleicher, aber der reagierte klasse (47.). Als sich jedoch Kali-Kapitän Patrick Elsner nach guter Vorarbeit von Philip Jäger im Strafraum vehement durchsetzte, hatte Schleicher keine Chance (56.). Nach diesem 2:1, der erneuten erlösenden Führung, rückten die Platzherren das Verhältnis zwischen herausgespielten Chancen und Torerfolgen gerade. „Schade, wir haben dann 20 Minuten komplett die Linie verloren“, so Ortlepp. Zweimal David Urff (61./71), Libero Thomas Volkmar (65.), Patrick Elsner (68.) und Philip Jäger (75.) schraubten das Ergebnis in die Höhe.
Reinhardsbrunn: Schleicher; Hentze, Baumbach, Rexha, Oschmann, Ludwig, Nowak, Schmoock, Schlegel, Knauf, Schröder.