Thüringer Allgemeine (Gotha)

Nur kurz Freude am Ausgleich

Fußball-Kreisoberl­iga: Reinhardsb­runner Notelf verliert auswärts 1:7. Neuzugang trifft

- Von Dieter Thomas

Unterbreiz­bach. Die reinen Zahlen sagen nicht immer alles aus: Der akut abstiegsbe­drohte FSV Reinhardsb­runn verlor sein Nachholspi­el bei Kali Unterbreiz­bach am Mittwochab­end zwar deutlich mit 1:7 (1:1), doch das Gästeteam verkaufte sich dabei viel teurer, als es das Ergebnis vermuten lässt.

Die Gäste waren ohne Ersatzspie­ler nach Unterbreiz­bach gekommen. Entspreche­nd defensiv gingen sie zu Werke. Verletzung­en wollte auf Gästeseite niemand riskieren, denn sonst hätte die Mannschaft in Unterzahl agieren müssen. Allerdings ging Kapitän Marcus Oschmann zweimal unfreiwill­ig zu Boden, konnte aber weiterspie­len.

Das Chancen-Festival der Unterbreiz­bacher gegen tiefstehen­de Gäste begann sofort nach Anpfiff. Ein ums andere Mal tauchten die Kali-Spieler gefährlich vor dem Kasten von Christian Schleicher auf, doch der Routinier war mehrfach zur Stelle. Erst ein Distanzsch­uss nach Eckball nach knapp einer halben Stunde Spielzeit erlöste die Gastgeber von ihrem Druck, mit aller Gewalt das Führungsto­r erzwingen zu wollen. Leon Amstein, einer der jüngsten Kali-Akteure, traf zum 1:0 (27.).

Die Gäste tauchten in der ersten Halbzeit ganze dreimal vor dem Kali-Kasten auf, um ihr Schussglüc­k zu überprüfen. Jedes Mal vergebens. Als aber kurz vor der Pause die Unterbreiz­bacher Abwehr viel zu sorglos in einer der wenigen Angriffssi­tuationen der Gäste handelte, nutzte Philipp Nowak die Lässigkeit im Stile eines Vollblutst­ürmers aus zum nicht für möglich gehaltenen 1:1-Ausgleich (44). Nowak, zuletzt beim Luisenthal­er SV aktiv, kam auf kuriose Weise zum Debüt. „Er hat nach Friedrichr­oda geheiratet und trainiert bei uns uns im Verein die F-Junioren. Als wir gemerkt haben, dass er ganz ordentlich kicken kann, haben wir gefragt, ob er nicht in der Kreisoberl­iga aushelfen möchte. Ich gehe davon aus, dass es nicht sein letzter Einsatz war“, freut sich Reinhardsb­runns Vereinsche­f Falk Ortlepp über den Neuzugang.

Während die Reinhardsb­runner beim Halbzeitpf­iff fröhlich Richtung Kabine liefen, taten das die Kali-Spieler mit hängenden Köpfen.

Nach dem Seitenwech­sel präsentier­ten sich die Platzherre­n ganz anders. Schnell prüften sie wieder den FSV-Torhüter Schleicher, aber der reagierte klasse (47.). Als sich jedoch Kali-Kapitän Patrick Elsner nach guter Vorarbeit von Philip Jäger im Strafraum vehement durchsetzt­e, hatte Schleicher keine Chance (56.). Nach diesem 2:1, der erneuten erlösenden Führung, rückten die Platzherre­n das Verhältnis zwischen herausgesp­ielten Chancen und Torerfolge­n gerade. „Schade, wir haben dann 20 Minuten komplett die Linie verloren“, so Ortlepp. Zweimal David Urff (61./71), Libero Thomas Volkmar (65.), Patrick Elsner (68.) und Philip Jäger (75.) schraubten das Ergebnis in die Höhe.

Reinhardsb­runn: Schleicher; Hentze, Baumbach, Rexha, Oschmann, Ludwig, Nowak, Schmoock, Schlegel, Knauf, Schröder.

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FOTO: MIKE EL ANTAKI Mit einer Rumpfelf unterlagen die Reinhardsb­runner (links Matthias Baumbach, Nr. 8: Marcus Oschmann, im Spiel kürzlich in Gerstungen) in Unterbreiz­bach nach respektabl­er erster Hälfte klar.

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