Tourismus-Chef weist Kritik aus Landtag zurück
Hofmann: Thüringen ist Zweit-Urlaubsland
Erfurt. Franz Hofmann, Geschäftsführer der Thüringer Tourismus GmbH (TTG), rechnet nicht mit einem schnellen Aufwärtstrend für den Tourismus in Thüringen. Dieser brauche Zeit, um sich nach Corona zu erholen und die Zahlen von 2019 zu erreichen, zumal nun Faktoren wie Krieg oder Inflationsängste hinzukommen. Zudem sei Thüringen „nur ein Zweit-Urlaubsland“, Buchungen erfolgen vor allem kurzfristig. Aber die TTG würde alles tun, mit Kampagnen die Bekanntheit des Freistaats weiter zu erhöhen. „Das ist uns in den vergangenen Monaten bereits gelungen.“
Hofmann reagiert damit auf die zunehmende Kritik an der TTG. Nachdem bereits Hoteliers und Gastronomen sich ein besseres Marketing gewünscht hatten, kritisierte auch der Thüringer Landtag die Leistung der landeseigenen Tourismusgesellschaft. „Wir sind stehengeblieben, teilweise hat es – aus meiner Sicht – sogar eine Rückwärtsentwicklung gegeben“, äußerte unter anderem der TourismusSprecher der Linken, Knut Korschewsky. Und das, obwohl die TTG im August 2020 eine neue Geschäftsführung bekommen hat.
Hofmann entgegnet, dass er in einer der schwersten Krisensituation für die Branche gekommen sei und trotzdem schon einiges verändert habe. „Wir haben uns neu aufgestellt, das Digitale forciert, setzen auf die sozialen Netzwerke, sind sichtbarer und dabei öfter auch direkt vor Ort“, so der gebürtige Südtiroler, der sich ein Nachfragen der Politik gewünscht hätte.
Dass Katja Böhler als zuständige Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium plane, in den nächsten Monaten bis zum Jahresende eine Trendanalyse zum Tourismus in Thüringen durchzuführen, sei neu für ihn. Ein Gespräch diesbezüglich habe es noch nicht gegeben.
Nichtsdestotrotz zeigt sich Hofmann überzeugt, dass Thüringen auf einem guten Weg ist, sich im harten Konkurrenzkampf des Inlandstourismus zu behaupten.