LESERBRIEFE
Umgehungsstraßen sind nur bedingt erfreulich:
Betrachte ich die neuen Ortsumgehungen der B 249, so ist es nur zu begrüßen, dass Mühlhausen, Großengottern, aber auch Ammern vom Durchgangsverkehr entlastet werden. Dennoch ist diese neue Trasse ein Pyrrhussieg. Einerseits ist es geboten, so günstig wie möglich zu bauen, weshalb insbesondere die Neubauabschnitte zwischen Bad Langensalza und Großengottern zu hinterfragen sind. Andererseits haben ausgebaute Straßen immer neuen Verkehr angezogen. Bereits bei der A 38 kann man den rechten Fahrstreifen kaum noch nutzen, da sich eine Lkw-Kolonne dort entlang quält. Notwendiger wäre eine Begrenzung des Schwerlastverkehrs auf der Straße, aber auch ausreichend Arbeitsplätze vor Ort, damit viele Arbeitnehmer nicht mehr zum Pendeln genötigt werden. Die gesamte Infrastruktur wird einer wachsenden Bevölkerung nicht gerecht werden können. Deshalb sollten die Ursachen des Verkehrskollapses bekämpft werden, statt noch mehr Menschen und Fahrzeuge auf die Straßen zu holen.
Cornelius Ludwig, Niederdorla
Botschafter Melnyk sollte über seine Rolle nachdenken:
Ein Botschafter sollte doch sein Land dem Gastland, in dem er akkreditiert ist, näherbringen. Soweit er ein Demokrat wäre und ein friedliches Miteinander wünscht, sollte er dies auch zum Ausdruck bringen. Herr Melnyk tut aber alles andere als eine freundschaftliche Partnerschaft zu pflegen. Wozu ist er Botschafter in Deutschland, was will er erreichen? Danke für Hilfe und Unterstützung braucht er nicht zu sagen. Beleidigungen und Herablassungen gegen demokratisch gewählte Vertreter treffen alle Bürger des Gastlandes. Glaubt er wirklich, dass dadurch die Sympathie für sein Volk, für seinen Präsidenten wächst oder ist das gar nicht seine Absicht. Will er die Destabilisierung einer funktionierenden Demokratie erreichen? Ist er am Ende überhaupt kein wirklicher Demokrat, dann wäre das keine Empfehlung für eine zukünftige Mitgliedschaft in der Europäischen Gemeinschaft. Manfred Eberwein, Sömmerda
Zum Interview „Kriegseintritt ist rote Linie“(5.5., S. 2):
Die Grünen mutierten zur olivgrünen Partei und zur führenden bellizistischen Gruppierung in Deutschland. Die Befürwortung des völkerrechtswidrigen, mit Lügengeschichten begründeten Krieges gegen Serbien markierte bereits die historische Kehrtwende einer einst pazifistischen Gruppierung. Mittlerweile ist es das Alleinstellungsmerkmal der Grünen, dass sie überall in der Welt Krieg für „ihre Werte“führen wollen. Eine vernunftbasierte Differenzierung und Abwägung bei Waffenlieferungen lassen sie nicht mehr zu. Dahinter steht wohl die völlig irrationale Annahme, Frieden ließe sich nur mit Waffen schaffen, mehr noch, die Ukraine könne den Krieg gegen Russland gewinnen, wenn Deutschland alles dafür täte.
Dr. Manfred J. Fiegler, Schwansee
Es ist seltsam, wie man so manche Dinge ins Gegenteil drehen kann. Dafür sind seit ihrer Regierungsbeteiligung die Grünen bekannt. So spricht man von einer „nicht generellen“Ausladung des Bundespräsidenten. Was war das sonst? Diese grüne Partei ist vom Paulus zum Saulus geworden. Als ein Joschka Fischer noch das Sagen hatte, prahlte man damit, Kriegsdienstverweigerer zu sein. Heute spricht man davon, in der Ukraine verteidige man den Frieden für Deutschland. Solche Sprüche kennen wir schon im Zusammenhang mit Afghanistan. Das Ergebnis ist bekannt. Wenn es auch nur Waffenlieferungen sind, ist das ein Tanz auf dem Vulkan. Frau Göring-Eckardt bezeichnet die Grünen als Friedenspartei. Kann sie da am Ende eines Tages noch in den Spiegel schauen?
Peter Frenzel, Amt Wachsenburg
Die Aussagen von Katrin GöringEckhardt sind für die Mitglieder der ehemaligen Friedensbewegung eine Beleidigung. Frieden schaffen ohne Waffen wollen grüne Machtpolitiker anscheinend nicht mehr hören. Stattdessen überbieten sie sich in militaristischem Waffengeschrei und outen sich als Militärexperten. Wo bleibt der Aufschrei der Basis, wo bleiben die pazifistischen Ideale der Partei, die lange Zeit Schwerter zu Pflugscharen schmieden wollte. Ich hoffe, die nächsten Wahlen erteilen die entsprechende Quittung. Endlich gibt es eine Bewegung von Leuten um Alice Schwarzer und Dieter Nuhr, die eine friedliche Lösung fordern und deren Petition ich auch unterschrieben habe. Uns Egozentriker zu nennen, finde ich skandalös und einer Bundestagsabgeordneten unwürdig.
Wolfgang Kern, Ilfeld
Zur Nachricht „18-Jährige können Landrat werden“(6.5., S. 1): Wie das Hohe Haus eines Bundeslandes beschließen kann, jungen Menschen ohne Berufs-, Managementoder gar Lebenserfahrungen unmittelbare politische Verantwortung zu übertragen, ist für mich nicht nachvollziehbar. Die Wirtschaft ringt um geeigneten Nachwuchs, der richtig schreiben, lesen und rechnen kann, aber wird von den Absolventen wiederholt wegen mangelnden Erkennens erforderlicher Zusammenhänge enttäuscht. Allerdings gibt es ja doch erwähnenswert einige Beispiele, wie Menschen ohne spezifischen Abschluss den Sprung in die Reihe der politischen Elite geschafft haben. Das Einkommen und die Alterssicherung sind gewährleistet und mögliche Fehlentscheidungen bleiben ohne Konsequenzen. Das ist fürwahr eine neue Qualität einer hürdenfreien Laufbahn.
P. Achim Tettschlag, Erfurt
Das Abstimmungsverhalten der einzelnen Fraktionen wäre wissenswert. Kann man sich in praxi die Ausübung dieser wichtigen Ämter von 18-Jährigen ohne Ausbildung, Menschenkenntnis und Lebenserfahrung vorstellen? Der politische Normalverbraucher würde vermutlich die Entscheidung der Abgeordneten in die Rubrik „Linkspopulismus“verorten.
Joachim Hartung, Gotha
Es gibt sie noch, die schönen
Dinge im Leben:
Neben den Meldungen, die einen lähmen, gibt es sie noch: Hauswände mit herrlichen Tortenbildern oder die geniale Idee, auf einen Geschäftsumzug mit Zebrastreifen hinzuweisen. Man freut sich einfach. Warum wird das verboten? Annegret Dornberger, Gierstädt
Korrektur: Im Brief von Armin Kröder (9. 5.) haben wir versehentlich Billionen und Milliarden gewandelt. Wir bitten um Entschuldigung.
Leserbriefe sind keine Meinungsäußerungen der Redaktion. Wir behalten uns vor, Texte zu kürzen. Schreiben Sie unter Angabe von Vorname, Name, Adresse und Telefonnummer an:
Thüringer Allgemeine / Leserbriefe Gottstedter Landstraße 6
99092 Erfurt leserbriefe@thueringer-allgemeine.de