Ausstellung „Luther und die Bibel“neu gestaltet
Erweiterte Schau im Eisenacher Lutherhaus zeigt die Vereinnahmung vom Lied „Ein feste Burg ist unser Gott“
Eisenach. Im Lutherhaus Eisenach ist am Montag die neu gestaltete Dauerausstellung „Luther und die Bibel“eröffnet worden. Der mitteldeutsche Landesbischof Friedrich Kramer würdigte dabei die historische Leistung des Reformators Martin Luther (1483–1546) bei der Übertragung der Botschaften aus einer bis dato toten Sprache. Dies werde in der neuen Dauerausstellung anschaulich gezeigt.
An zusätzlichen interaktiven Medienstationen können Gäste nunmehr neue Aspekte der Übersetzung von 1521/1522 erleben. So werde etwa die internationale Wirkungsgeschichte der Lutherbibel anschaulicher dargestellt und in Beziehung zu katholischen Bibelübersetzungen gesetzt, sagte Museumsdirektor Jochen Birkenmeier. Neu in die Ausstellung aufgenommen worden sei auch die Geschichte der Vereinnahmung von Luthers bekanntestem Lied „Ein feste Burg ist unser Gott“. Die Geschichte des Liedes lasse sich nun durch fünf Jahrhunderte an Beispielen nachverfolgen.
Die Ausstellung „Luther und die Bibel“sei dabei nur eine von drei Attraktionen zum Jubiläumsjahr. So zeige das Lutherhaus seine – um eine weitere „Nazi-Glocke“ergänzte – Sonderausstellung zum kirchlichen „Entjudungsinstitut 19391945“. Die Skulptur „man in a cube“, die der chinesische Künstler Ai Weiwei anlässlich des Reformationsjubiläums
geschaffen hatte, sei weiterhin im Innenhof des Lutherhauses zu erleben.
Der geächtete und für vogelfrei erklärte Kirchenreformator Luther hatte ab Mai 1521 auf der Wartburg bei Eisenach Schutz gefunden. Innerhalb von elf Monaten übersetzte er dort das Neue Testament vom Griechischen ins Deutsche. Die Ausstellung im Lutherhaus zeigt auf 700 Quadratmetern zahlreiche Exponate vom 14. bis zum 21. Jahrhundert. Darunter sind bedeutende Werke mittelalterlicher Schnitzplastik und Werke von Lucas Cranach. epd/dpa
Weitere Infos zum Lutherhaus auf: www.lutherhaus-eisenach.com