Thüringer Allgemeine (Gotha)

Coach Reinboth: „Wir müssen auswärts einmal gewinnen“

Basketball­er von Medipolis Jena holen sich mit 97:87-Erfolg über Rostock den Mut zurück. Am Dienstag steigt an der Ostsee das dritte Play-off-Spiel

- Von Dirk Pille

Jena. Zeit zum Genießen – Fehlanzeig­e. Jenas Basketball­er atmeten nach dem 97:87-Erfolg gegen Rostocks Seawolves höchstens durch. Mit dem spektakulä­ren Sieg vor 2000 Fans in der heimischen Sparkassen-Arena hatte Medipolis SC im Play-offHalbfin­ale zum 1:1 ausgeglich­en.

Nun steigt am Dienstag (19.30 Uhr) Spiel drei an der Ostsee. Am Donnerstag geht es dann in Jena auf jeden Fall erst einmal weiter in der Serie nach dem Modus „Best of 5“. Drei Siege bedeuten den Einzug ins Pro-A-Finale und – wichtiger – den Aufstieg in die erste Bundesliga.

„Wir müssen auswärts einmal gewinnen, wenn wir weiterkomm­en wollen“, stellte Jenas Trainer Domenik Reinboth lakonisch fest. Ob es gleich am Dienstag gelingt – da wollten sich weder Spieler noch Trainer festlegen. Trotz des bärenstark­en Jenaer Auftritts am Sonntag, bleibt Rostocks Start mit 84:65 allen unvergesse­n. „Doch die klare Niederlage hat uns alle noch einmal richtig motiviert. Wir wussten, wir müssen etwas ändern“, fand Reinboth.

Danach lobte der Trainer seine Männer erst einmal. „Das war vielleicht unsere beste Saisonleis­tung. Dabei kam Rostock mit viel Wind in den Segeln und dem Messer zwischen den Zähnen zu uns“, sagte Reinboth. Der Coach freute sich besonders, dass seine Truppe kühlen Kopf bewahrte. „Sie haben uns richtig weh getan und aus ihren Fehlern vom ersten Spiel gelernt“, meinte Seawolves-Coach Christian Held.

Reinboth präzisiert­e. „Immer, wenn es zu kippen drohte, sind wir ruhig geblieben, haben die Dinge gemacht, die funktionie­rt haben. Einzig die Freiwurfqu­ote von nur 54 Prozent stört“, so der 39 Jahre alte Basketball-Lehrer. Sein Kollege Held fand, die tolle Rebound-Anzahl der Gastgeber sei entscheide­nd gewesen. Doch Jena hatte an diesem Tag noch mehr Stärken.

Mit dem seit Dezember verletzten Kazadi und Youngster Radojicic zündeten zwei Spieler aus der zweiten Reihe mit gnadenlose­r Effektivit­ät

(Kazadi) und totaler Entschloss­enheit (Radojicic). „Wir hatten die Tiefe von der Bank“, so Reinboth. Jenas großer Kader zahlte sich aus.

Jonathan Kazadi hofft, dass sich sein Körper an die Belastung anpasst. „Meine Beine sind noch nicht so, wie ich sie gern hätte. Dafür mache ich nach der langen Pause viel intuitiv richtig“, sagte der 30 Jahre alte Schweizer, der im Dezember an der Hüfte operiert wurde.

Für das Spiel in Rostock hat Kazadi einen Plan: „Wir müssen intelligen­t spielen und auch auswärts die volle Energie auf das Feld bringen.“

Rostock Seawolves – Medipolis SC Jena, Dienstag, 19.30 Uhr Stadthalle Rostock, live auf sportdeuts­chland.tv

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FOTO: PETER POSER Der erst 20 Jahre alte Jenaer Vuk Radojicic zieht entschloss­en gegen die Rostocker Brad Loesing (li.) und Nijal Pearsons zum Korb.

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