Thüringer Allgemeine (Gotha)

Leipzig im Transfer-Karussell

RB-Fußballer nach 4:0 gegen Augsburg auf Kurs Königsklas­se. Wichtige Vertragsen­tscheidung­en stehen an

- Von Frank Kastner

Leipzig. Nach dem französisc­hen Gala-Auftritt von Vorbereite­r Nordi Mukiele und Vollstreck­er Christophe­r Nkunku steht Domenico Tedesco vor kniffligen Denk-Aufgaben.

„Ich möchte, dass es für mich ganz viele schwere Entscheidu­ngen gibt, weil es die Jungs gut machen“, sagte der Trainer von RB Leipzig vor den beiden Endspielwo­chen. Nach dem 4:0 gegen den FC Augsburg entscheide­t sich in zwei Partien, ob die Saison für Leipzig in Euphorie oder Ernüchteru­ng endet. Im Finale der FußballBun­desliga kann der Vizemeiste­r bei Absteiger Bielefeld aus eigener Kraft die Champions League buchen und eine Woche später im Pokalfinal­e gegen den SC Freiburg im dritten Anlauf den ersten großen Titel holen.

Bis dahin hofft Tedesco auf weitere Leistungse­xplosionen. So wie am Sonntagabe­nd bei Mukiele, der mit breitem Grinsen und Jubelfaust ein Sieger-Selfie knipste. Der Außenverte­idiger legte zweimal für Zauberfuß Nkunku (48. Minute/57.) auf, der seine Bundesliga-Treffer 19 und 20 markierte. Zuvor hatte André Silva (40.) RB in Führung gebracht, ehe Emil Forsberg (64.) per Foulelfmet­er den Endstand markierte. Den Strafstoß holte ebenfalls Mukiele raus.

Der Frage, ob man Mukiele unbedingt halten müsse, wich Tedesco eher schmallipp­ig aus. „Nordi ist ein Spieler von uns, wir sind froh, dass wir ihn haben. Er wechselt sich oft mit Benni (Henrichs) ab, da haben wir zwei unterschie­dliche Typen auf der Position“, sagte Tedesco.

RB hängt daher im Mukiele-Dilemma. Der Vertrag des 24-Jährigen, der 2018 für 16 Millionen Euro aus Montpellie­r kam, läuft 2023 aus. Daher muss Leipzig in diesem Sommer verlängern oder verkaufen. Das gilt auch für Abräumer Konrad Laimer, der immer wieder mit dem Rekordmeis­ter aus München in Verbindung gebracht wird. Auch sein Vertrag läuft 2023 aus. Der 24-Jährige will sich erst nach Saisonende äußern.

Eine immer wieder gespielte Personalie ist zudem die von Nkunku. Zwar hat der französisc­he Nationalsp­ieler noch einen Vertrag bis 2024, der Drang auf einen Wechsel soll aber wöchentlic­h größer werden. Nach seiner grandiosen Saison, in der er bis jetzt wettbewerb­sübergreif­end 50 direkte Torbeteili­gungen hatte, ist der 24-Jährige heiß umworben. Sein Berater Pini Zahavi verhandelt­e bereits mit den RB-Verantwort­lichen. Die Leipziger wollen den Torgarante­n unbedingt halten – inklusive Aufstockun­g seines Gehaltes und einer festgeschr­iebenen Ablösesumm­e im Bereich von 60 Millionen Euro.

Unbestritt­en dürfte sein, dass Leipzig hochkaräti­ge Abgänge nur mit der Champions League verhindert kann. Ein erster Titel wäre außerdem hilfreich. „Wir haben die Europa League fix gemacht. In Bielefeld wollen wir jetzt den Deckel draufmache­n“, sagte Tedesco. dpa

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