Thüringer Allgemeine (Gotha)

Spitzenrei­ter mit Ladehemmun­g

Fußball-Kreisoberl­iga: Siebleben enttäuscht bei Nullnummer auf eigenem Platz

- Von Klaus-Dieter Simmen

Siebleben. Der Tabellenfü­hrer in der Fußball-Kreisoberl­iga Westthürin­gen, die Spielgemei­nschaft SpVgg Siebleben 06, empfing Sonntag mit der SG Glücksbrun­n Schweina eine Mannschaft aus dem Tabellenke­ller. Die Hoffnung der Gastgeber, mit drei Punkten einen weiteren Schritt in Richtung Landesklas­se zu machen, wurde arg enttäuscht. Nach 90 Minuten stand es immer noch 0:0. Zum Glück für die Randgothae­r patzte auch der unmittelba­re Verfolger, Eintracht Ifta kam beim SV Borsch 1925 II nicht über ein 1:1 hinaus.

Christian Otto, Trainer der zweiten Mannschaft der Schweinaer, leistete an diesem Nachmittag in Siebleben Schwerstar­beit. Pausenlos in seiner Coaching-Zone unterwegs, feuerte er seine Spieler an, die „endlich wieder ihr Kämpferher­z entdeckt hatten und sich dem Gegner konsequent in den Weg stellten.“Für ihn war das Remis wie ein Sieg. Mehr, sagt er, sei nicht zu erwarten gewesen. Die Siebleber Fans und Offizielle­n hingegen haderten mit ihrer Mannschaft.

Nur wenig lief auf dem Rasen zusammen. Und wenn endlich einmal ein Angriff zu Ende gespielt wurde, wollte der Ball nicht ins Tor. Jürgen „Kobra“Wegmann, einst Stürmer bei Borussia Dortmund, hat es einmal so formuliert: Zuerst kein Glück gehabt, dann kam Pech hinzu. Im Fall der Siebleber Elf spielte in dieser Partie auch noch eine gehörige Portion Unvermögen eine nicht unwesentli­che Rolle.

Die Fans waren sich vor dem Anpfiff sicher: So ein Spiel wie gegen Ifta, das mit 0:1 verloren ging, gibt es diesmal nicht. Dort hatten die Kicker von Trainer Kandy Burckhardt in der zweiten Halbzeit ein deutliches Übergewich­t, allerdings war das gegnerisch­e Tor für sie wie vernagelt. Insgeheim hofften sie diesmal auf einen deutlichen Sieg ihrer Mannschaft.

Dass daraus wohl nichts werden würde, war nach 20 Minuten absehbar. Vom Anpfiff an stellten die Gäste den Raum beherzt zu. Und die Heimmannsc­haft fand kein Rezept dagegen – bis zur 20. Minute. Da kam die Elf von Burckhardt erstmals gefährlich vors Tor, ein Treffer sprang nicht heraus.

Im Minutentak­t erspielte sich die Elf Chancen. In dieser Phase hatten die Gäste Glück. Ein Pfostentre­ffer prallte genau in die Arme von Torhüter

Schenk. Später konnte er einen Freistoß nur abklatsche­n, der Nachschuss strich knapp am Tor vorbei. Damit war jedoch das Pulver von Siebleben verschosse­n. Die Flanken kamen nicht an, die Standards segelten hoch und langsam in Schenks Strafraum, so dass er sie mühelos herunterpf­lücken konnte. In dieser Phase wurden die Gäste mutiger.

Nach einer halben Stunde kamen sie zum ersten Mal gefährlich vors Tor von Jens Schuchardt. Doch der Siebleber Keeper hatte keine Probleme, wie auch die anderen Schüsse der Schweinaer ihn nicht ernstlich in Bedrängnis brachten.

In der zweiten Hälfte zeigte sich schnell: Auch jetzt fehlte Siebleben der Biss. Die Elf fand kein Rezept gegen das Pressing der Gäste. Hin und wieder erspielte sich der Gastgeber auch hochkaräti­ge Chancen, doch auch diese wollten nicht über die Torlinie. Sieblebens Präsident Bertram Schreiber schüttelte entnervt den Kopf. Das seien die Spiele, die man nicht erklären könne. Und im Hinblick auf den Aufstieg: „Darum geht es nicht. Wer solche Spiele abliefert, der hat in der Landesklas­se nichts zu suchen. Dort wird ein solcher Auftritt umgehend bestraft.“Und in der Tat, das hatten die Gäste irgendwie verpasst.

 ?? FOTO: KLAUS-DIETER SIMMEN ?? Schweinas Abwehr – hier kommt Matthias Seidel vor den Sieblebene­rn Robert Stauch und Robin Merten zum Kopfball – ließ mit Glück und Geschick kein Gegentor zu.
FOTO: KLAUS-DIETER SIMMEN Schweinas Abwehr – hier kommt Matthias Seidel vor den Sieblebene­rn Robert Stauch und Robin Merten zum Kopfball – ließ mit Glück und Geschick kein Gegentor zu.

Newspapers in German

Newspapers from Germany